Jugendherberge ohne Kids?
In der Jugendherberge ist es still.
Keine Kinderstimmen, kein Lachen.
Wegen Corona mussten alle Buchungen gecancelt werden.
Wie geht es weiter?
Der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner (CDU) und der Vorsitzende
des Jugendherbergswerks im Rheinland (DJH), Ludwig Lühl,
waren zu Besuch bei Herbergsvater Martin Rottmann und seiner Frau Christiane.
Hardt.
"Wir vermissen die Kinder.
Es ist einfach zu ruhig", sagt Herbergsvater Martin Rottmann mit einem Blick
über das Außengelände der
Jugendherberge im Hardter Wald.
Es ist still und leer.
Wo sonst 14 000 Gäste pro Saison kommen, hat die Corona-Pandemie in diesem Jahr
alle Buchungen verhindert.
Die 16 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit.
Martin Rottmann und seine Ehefrau Christiane kümmern sich um die wichtigsten
Arbieten am Haus, halten alles in Ordnung - und warten auf bessere Zeiten.
Der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner hat das Ehepaar Rottmann jetzt gemeinsam mit
dem Vorsitzenden des Jugendherbergswerks im Rheinland (DJH) Ludwig Lühl besucht.
"Viele Mönchengladbacher waren als Kind schon selbst als Gast hier.
Wer erinnert sich nicht noch an seine erste Klassenfahrt mit Übernachtung in
einer Jugendherberge?
Die Anlage im Hardter Wald ist besonders schön für Familien und
jüngere Klassen", betont Klenner.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat deshalb ein Förderprogramm für Träger
der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Höhe von 72 Millionen Euro auf den
Weg gebracht.
Das hilft dem DJH und auch konkret der
Jugendherberge in Hardt,
berichtet Ludwig Lühl:
"Damit können die laufenden Kosten, alle Rechnungen bezahlt werden
und so die Existenz abgesichert werden."
Ende Oktober endet in normalen Jahren meistens die Saison in der Jugendherberge.
Im Frühjahr geht es dann wieder los.
Die weiträumige Anlage mitten im Wald ist dann beliebtes Reiseziel für
Schulkalssen - viele Schulen sind Stammkunden, fast 90 Prozent kommen jedes Jahr
mit ihren Klassen wieder.
Die Hoffnung von Familie Rottmann und der Belegschaft ist nun, dass sich im
Frühjahr die Lage gebessert hat.
Denn eigentlich hatten sie und der Jugendherbergsverband große Pläne
für das Haus.
Schon lange wird über Erweiterungen nachgedacht, um neue Zielgruppen anzusprechen.
Ein Schwerpunkt sollen vor allem die Themen "Nachhaltigkeit" und
"Umwelt" sein.
Die Lage mitten in der Natur bietet sich dafür an.
"Wir sollten der Jugendherberge helfen und konkret vor Ort an diesen
Zukunftsperspektiven arbeiten", meint Jochen Klenner.