Hans Dilsen - Mönchengladbach-Hardt, 21. März 1965


Wieder drohende Saalnot in Hardt.
St.Nikolausbruderschaft hielt Generalversammlung. 5 neue Brudermeister.


Als Präsident Matthias Köntges am Sonntagmorgen bei Brunenberg die diesjährige Generalversammlung eröffnete drückte er sein Bedauern darüber aus, daß noch nicht mal ein Viertel der Mitglieder zu dieser wichtigen Versammlung erschienen war. Wie das Protokoll des letzten Jahres berichtete war diese Versammlungsmüdigkeit auch schon damals gerügt worden. Im Berichtsjahr sind die Bruderschaftler Josef Weber, Johann Knippertz und Heinrich Hiepen verstorben. Durch Erheben von den Sitzen wurde der Toten gedacht. Der Kassenbestand ist zufriedenstellend und weist gegenüber dem Vorjahr sogar noch ein kleines Plus auf. Es kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die vorhandenen Mittel für die Vorbereitung der Frühkirmes nicht ausreichen. Bisher hat eine Haussammlung vor der Kirmes die Lücke schließen können aber darauf ist man nicht gerne angewiesen. Der bisherige Jahresbeitrag von DM 5,- wurde, gemessen an anderen Vereinen mit weniger Verpflichtungen, für recht bescheiden und durchaus unzureichend gehalten. Es wurden Forderungen nach Anhebung der Beiträge auf DM 10,- bezw. DM 12,- laut, wobei man sich schließlich auf DM 8,- Jahresbeitrag einigte. Dieser Betrag soll jedoch in 3 Raten kassiert werden. Die Jungschützen, die bisher nur locker erfaßt waren, sollen jetzt straffer organisiert werden und haben einen Jahresbeitrag von DM 4,- zu zahlen. Die Hälfte davon soll als Startgeld beim Übungsschießen, erhoben werden. Am Ostermontag um 11 Uhr wird im Lokal Brunenberg die Jungschützenkönigswürde ausgeschossen. Turnusgemäß waren in diesem Jahr 5 neue Brudermeister zu wählen. Die Wahl nahmen an: Peter Jaspers, Franz Jaspers, Albert Bonsels, Bernhard Rönneper und Franz Bodin. Als Kassenprüfer bestimmte die Versammlung Lothar Glasmacher und Paul Bereths.

In Hardt wird die Saalnot wieder akut. Der Pächter von Pauens Saal hat die Bruderschaft wissen lassen, daß er sich mit dem Gedanken trägt, das Mietverhältnis aufzukündigen, da die wenigen Veranstaltungen des Jahres die Mietkosten nicht decken. Die Bruderschaft hat daher vorsorglich ein Zelt gemietet, das hinter dem im Bau befindlichen neuen städt. Verwaltungsgebäude an der Straße Bothenbäumchen Aufstellung finden wird. Die Genehmigung des Ordnungsamtes liegt bereits vor. Damit hat die Bruderschaft weitere finanzielle Lasten auf sich genommen die, so hofft man zuversichtlich, sich zumindest wieder auszahlen werden. Die Kasse stärken kann man mit solchen Veranstaltungen heute nicht mehr - dafür sind die KUnkosten zu hoch. Die Bruderschaft möchte aber auf jeden Fall das beliebte Heimatfest in gewohnter Weise feiern.



Text an die Rheinische Post, Ausgabe Mönchengladbach, 21.März 1965
Leihgabe aus Hardter Pfarrarchiv, März 2000 (12)

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