Lokales - Rheinische Post Nr. 237 - Freitag, 12. Oktober 2001
St.Nikolaus-Bruderschaft
Sergej ist vorerst über den Berg
HARDT. Sergej Stomal geht es besser: Als die Nachricht über ihr Patenkind
eintraf, fiel den Schützen der St. Nikolaus-Bruderschaft Hardt ein Stein
vom Herzen: Dem an Leukämie erkrankten Jungen aus Minsk war im vergangenen
Jahr Knochenmark transplantiert worden. "Dass die Operation geglückt
ist, konnten die Ärtze aus Minsk erst jetzt bestätigen", sagte
Ralf Hennekes, der stellvertretende Geschäftsführer der St. Nikolaus-Bruderschaft.
"Ob eine Transplantation erfolgreich verläuft oder das Knochenmark
abgestoßen wird, kann erst in der postoperativen Betreuung festgestellt
werden", so Hennekes weiter. Das dauere mindestens ein halbes bis hin zu
einem ganzen Jahr.
Zweites Patenkind der Hardter
Jetzt ist Sergej auf dem Weg der Besserung, und die Hardter freuen sich darüber
ganz besonders. Denn der 12-jährige aus Minsk ist ihr zweites Patenkind.
Für den ersten Schützling der Bruderschaft, Marina, bestand von Beginn
ihrer Krankhiet an kaum Hoffnung. Sie starb im Sommer 1999. Im Herbst des gleichen
Jahres vermittelte Christian Fischermann, der Vorsitzende des Ökumenischen
Förderkreises Tschernobyl Fonds Anja Borosna, die Patenschaft zwischen den
Schützen und Sergej. Die St. Nikolaus-Bruderschaft sammelte Geld für
Sergejs Behandlung und startete im vergangenen Jahr eine Spielzeug-Sammelaktion
für die Kinder von Minsk. Ganz über den Berg ist der kleine Sergej aber
noch nicht. "Es dauert insgesamt fünf Jahre, bis knochenmark-transplantierte
Menschen als geheilt gelten", sagte Ralf Hennekes.