Rheinische Post - Lokales - Stadtgespräch - Donnerstag, 5. Januar 2011

Schützenhilfe für Rumänien


Die Hardterwald-Klinik wird zum Elisabeth-Krankenhaus verlagert, das Inventar nicht mehr benötigt. Es wird in rumänische Einrichtungen gebracht. Zum Verladen der Möbel braucht es viele starke Helfer. Die Schützen von der Hardter St. Nikolausbruderschaft packen mit an.

VON INGE SCHNETTLER

HARDT / TERGOVISTE
Der Hilferuf kam kurz vor Weihnachten aus der Eifel. Der Verein Rumänien-Sunshine suchte möglichst schnell möglichst viele starke Männer. "Da waren die bei uns an der richtigen Adresse", sagt Hermann-Josef Hauser. Der Präsident der St. Nikolaus-Bruderschaft Hardt wurde sofort tätig. "Ich habe meine Leute zusammen getrommelt - und dann konnte es schon losgehen." Winfried Dederichs von der Hilfsorganisation beschreibt sein Erlebnis mit Hauser heute so: "Wir waren ganz begeistert, wie schnell die Jungs entschlossen waren, uns zu helfen und wie die zupacken können."

Betten, Tische, Stühle, Nachtschränke und Zubehör mussten aus der Hardterwald-Klinik geholt und für den Transport zu einem Krankenhaus im rumänischen Tergoviste auf einen 40-Tonner verladen werden. Der Hintergrund: Zum 1. Juli wechselt die Hardterwald-Klinik nicht nur den Besitzer, sondern auch ihren Standort. Sie wird in einen Neubau am Elisabeth-Krankenhaus Rheydt verlegt, das bisherige Inventar nicht mehr verwendet. Deshalb suchte die Klinikleitung nach eventuellen neuen Nutzern und stieß bei der Recherche auf die Firma Krankenhausausstatter Everhards Meckenheim, die wiederum seit Jahren mit Rumänien-Sunshine im Eifelstädtchen Nettersheim-Roderath zusammenarbeitet.

Dem Vergleich zu Deutschland können die von der Hilfsorganisation betreuten Krankenhäuser am Fuße der Karpaten nicht standhalten. "Die Einrichtungen sind in einem desolaten Zustand", sagt Winfried Dederichs. Teilweise lägen bis zu zwölf Patienten in einfachst ausgestatteten Zimmern. Seit Jahren versorgen Winfried Dederichs und sein Sohn Stefan mit ihrer Organisation ein Krankenhaus, ein Altenheim und ein Behindertenkinderheim in Rumänien.

Hermann-Josef Hauser stellte zwei Gruppen zu je neun Helfern zusammen. Die packten was das Zeug hielt. Zwei Tage lang stemmten sie Gerätschaften und Möbel aus der Hardterwald-Klinik auf den Lkw. Aus den Kellergewölben holten die Bruderschaftler Tabletts und Geschirr - und dann ging der schwere Transporter auf die 2000 Kilometer lange Strecke. Der Präsident der Hardter Bruderschaft ist immer noch total begeistert über die spontane Hilfsaktion. "Wir Schützen feiern halt nicht nur, wir helfen auch, wenn Not am Mann ist", sagt er zurecht stolz. Auch bei der Hardter Bevölkerung sei die gute Tat sehr gut angekommen.

Im Juni werden sie wieder ihre Muskeln spielen lassen - die Hardter Bruderschaftler. "Dann muss endgültig alles raus aus der Hardterwald-Klinik", sagt Hermann-Josef Hauser. Und er ist total sicher: "Auch das werden wir hinbekommen."

Wenngleich dann nicht nur einer, sondern gleich zwei Riesen-Lastkraftwagen beladen werden müssen. "Das kriegen wir hin", ist sich Hermann-Josef Hauser sicher.

INFO
Transportkosten
Pro Transport nach Rumänien zahlt die Hilfsorganisation Rumänien Sunshine 2500 Euro. Diese Summe muss jeweils aus Spenden finanziert werden.

Wer helfen will, kann sich an die Organisation wenden.

Kontakt Stefan und Winfried Dederichs, Tel. 02440 793, E-Mail an Hilfe@Rumaenien-Sunshine.de

Weitere Informationen unter www.Rumaenien-Sunshine.de


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 5. Janaur 2012

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