Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Donnerstag, 13. März 2014
Land entscheidet sich für JHQ als Flüchtlingsunterkunft
Mönchengladbach soll Anlaufstation für Asylbewerber in NRW werden.
Unter anderem soll im JHQ eine so genannte Erstunterbringungseinrichtung entstehen.
Zwei Dinge bleiben aber noch zu klären.
von Ralf Jüngermann
Mönchengladbach (RP).
Für das nordrhein-westfälische Innenministerium ist inzwischen unstrittig,
daß im JHQ eine der so genannten Erstunterbringungseinrichtungen entstehen
soll - wenn man sich mit dem Eigentümer Bund auf einen Mietpreis einigen
kann und die nötigen rund sechs Millionen Euro für die Sanierung im
Landeshaushalt unter bekommt.
Das berichtete gestern Abend Oberbürgermeister Norbert Bude im Hauptausschuss.
Die Stadt hofft seit einem halben Jahr auf den Zuschlag aus Düsseldorf.
Denn wenn man Platz für 500 Asylbewerber in den früheren Kasernen der
Rheinarmee schafft, muß man im Ausgleich keine weiteren Flüchtlinge
in der Stadt aufnehmen. Das spart viel Geld. Denn allein für die dann nicht
mehr nötigen Neubauten von Asyslberwerber-Unterkünften in Eicken und
im Luisental sind bislang mehr als drei Millionen Euro eingeplant.
Bude brachte aus der jüngsten Runde im Innenministerium zu dem Thema folgenden
Stand mit:
"Angesichts der ständig steigenden Zahl von Flüchtlingen wird
Mönchengladbach als weiterer Standort für eine Erstunterbringungseinrichtung
als absolut notwendig bewertet."
Die Position des Landes sei nach Auswertung der Machbarkeitsstudie
"ganz eindeutig". Das JHQ sei ein geeigneter Standort - anders als
beispielsweise die Niederrheinkaserne.
"Die Bausubstanz dort ist zu schlecht."
Alle anderen Pläne für das ehemalige Militärgelände, zum
Beispiel eine Nutzung als Festivalgelände, könnten gleichwohl weiter
verfolgt werden, versichert Bude:
"Keine in Rede stehende Lösung wird durch die Unterkunft für
Asylbewerber wesentlich erschwert."
Danach hatte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln gestern im
Hauptausschuss explizit gefragt.
Vollends sicher ist die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft gleichwohl
noch nicht. Zum einen muß sich das Land mit dem Eigentümer, der
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) über einen Mietpreis
einigen. Die Verhandlungen liefen bereits sehr intensiv, berichtete Bude.
Die größere Hausaufgabe haben wohl die Haushaltsexperten des Landes.
Denn damit dauerhaft Menschen im JHQ leben können, muß dort erheblich
in die Infrastruktur investiert werden. Rund sechs Millionen werden die
Maßnahmen kosten. Das Geld dafür muß noch ausgewiesen werden.