Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Samstag, 26. Juli 2014
Noch eine Idee: Eine Waldbühne im JHQ
Ein Vorbild gibt es in Berlin: Da gastierten bereits die Rolling Stones
und die Toten Hosen auf der Waldbühne. Ähnliches plant Günter vom Dorp,
der die Sommermusik Schloss Rheydt verantwortet, für das JHQ - für 10 000 Besucher.
von Klas Libuda
Mönchengladbach (RP).
Freizeitpark, Rockfestival, Meditationszentrum - es gibt viele große Pläne
für das Joint Headquarters (JHQ), das ehemalige Nato-Hauptquartier am Rande Rheindahlens.
Gut 420 Hektar misst das Gelände, und ginge es nach den Vorstellungen des
Mönchengladbacher Kulturschaffenden Günter vom Dorp, könnte ein Teil der
ungenutzten Flächen einmal zur Freilichtbühne umfunktioniert werden.
Vom Dorps Plan: eine Waldbühne für rund 10 000 Besucher.
Ganz neu ist die Idee nicht. Bereits Anfang des Jahres legte die Stadtverwaltung
in der Bezirksvertretung West einen Sachstandsbericht über mögliche
Nachnutzungs- bzw. Zwischennutzungskonzepte für das JHQ vor.
Zwischen seitenlangen Projektvorschlägen war damals auf bescheidenen
sechs Zeilen auch eine Waldbühne gelistet,
eine "Open-Air-Bühne in der Art eines Amphitheaters" - so der Bericht der Stadt.
Ein halbes Jahr später ist die Idee nicht vom Tisch, sagte nun Günter vom Dorp
im Gespräch mit unserer Redaktion. "Es gibt mögliche Investoren", sagte vom Dorp.
Bisher war der Mönchengladbacher Günter vom Dorp in der Stadt vor allem
als Radiomoderator beim Westdeutschen Rundfunk und vor allem als Veranstalter
der Sommermusik Schloss Rheydt bekannt.
Seit 2006 veranstaltet er die Konzertabende auf dem Schlosshof,
in diesem Jahr bespielen etwa BAP und UB40 seine Bühne.
Für eine Open-Air-Bühne würde er eine Fläche im Süden des JHQ bevorzugen,
andere Stellen wären aber gleichfalls denkbar, so vom Dorp.
Pläne legte er nicht vor. "Wir haben keinen Zeitdruck.
Es steht ja niemand Schlange, um das JHQ zu kaufen", sagt Günter vom Dorp.
Dass zuletzt die Pläne für ein Rockfestival im Hauptquartier immer konkreter wurden,
schreckt den Gladbacher Konzertveranstalter vom Dorp nicht.
"Das würde den Plänen fürs Rockfestival gar nicht in die Quere kommen."
Vielmehr könnte eine feste Bühne auch für den designierten Festivalveranstalter
Marek Lieberberg von Interesse sein.
"Dann hätte er eine Bühne weniger, die er von null auf hundert hochziehen müsste."
Sollte das Gelände in Zukunft doch einmal zum Freizeitpark umgestaltet werden,
wie es das "Four Seasons"-Konzept des saudi-arabischen Königshauses vorsieht,
könne man die Waldbühne womöglich integrieren.
Die Gefahr, dass sich eine permanente Bühne im JHQ und die Bühne im Hockeypark,
die im Sommer stets mit zahlreichen Konzerten tausende Musikfans nach
Mönchengladbach lockt, gegenseitig das Wasser abgraben, sieht vom Dorp nicht.
Zum einen hätte eine Waldbühne eine andere Anmutung und könne ein anderes
Publikum ansprechen. Zudem könne man andere Programmschwerpunkte setzen.
Klassikkonzerte könnte sich vom Dorp etwa gut vorstellen.
Michael Hilgers, der die Geschäfte im Hockeypark führt, sieht die Entwicklungen
im JHQ gelassen.
Zunächst müsse man abwarten, wie konkret die Pläne für eine Waldbühne tatsächlich würden.
Eine zweite Bühne in Mönchengladbach, die ein ähnliches Programm wie der Hockeypark böte,
würde nicht funktionieren, meint Hilgers. "Das macht keinen Sinn."
Bei anderer Ausrichtung könne eine Waldbühne ihr Publikum durchaus finden, so Hilgers.