Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Samstag, 6. September 2014

Erst einmal keine Windräder im Westen

Die Areale am Hardter- und am Buchholzer Wald seien zwar geeignet, die Flächen im JHQ aber wirtschaftlicher zu nutzen, sagt die NEW.



von Inge Schnettler

Mönchengladbach (RP). Der Aufsichtsrat der NEW AG hat die beiden Standorte südlich des Hardter Waldes und nördlich des Buchholzer Waldes vorläufig zurückgestellt. Jeweils zwei Windräder sollten hier - nach ursprünglichen Planungen - aufgestellt werden. Höhe: jeweils 150 Meter. Abstand zur Wohnbebauung: 500 Meter. Dagegen hatte sich schnell Widerstand formiert.

Die Bürgerinitiative "Windkraft mit Abstand" gründete sich Ende 2012. Der Name sollte zu erkennen geben, dass die Mitglieder nicht grundsätzlich gegen regenerative Energie sind, wohl aber gegen den zu geringen Abstand zwischen den Rädern und den Häusern der nahegelegenen Dörfer. Für die Idee, vier Windräder in ein Landschaftsschutzgebiet zu stellen, hatte sich in der Folge keine politische Mehrheit finden lassen.

"Wir haben diese Flächen nicht komplett verworfen", sagte auf Nachfrage NEW-Vorstand Dr. Rainer Hellekes. Zumal die Artenschutzgutachten für die beiden Potenzialflächen keine Restriktionen für den Bau der Anlagen gibt. "Wir setzen aber jetzt die Schwerpunkte anders." Nun soll eine gesamtstätische Potenzialanalyse Aufschluss darüber geben, in welchen Bereichen es grundsätzlich möglich ist, Windräder zu platzieren. "Dieses Ergebnis wird anschließend mit der Verwaltung und Politik besprochen und kann im weiteren Planungsprozess Berücksichtigung finden", sagt Hellekes. "Wir haben zu Beginn unserer Planungen im Jahr 2011 gemeinsam mit der Firma BMR energy solutions aus Hückelhoven eine Analyse ohne Betrachtung der Militärflächen durchgeführt. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen jedoch geändert."

Derzeit konzentriert sich die NEW wieder auf den Bereich JHQ und das ehemalige Nato-Lazarett. "In diesem Bereich sind eigene Flächen vorhanden", sagt der Vorsitzende des NEW-Aufsichtsrats, Lothar Beine. Daher sei die Platzierung der Windräder an diesem Punkt wirtschaftlicher. Auf Mönchengladbacher Gebiet könnten dort sechs, auf der Wegberger Seite zwei bis vier Windräder errichtet werden. "Das hätte dann schon etwas von Windpark und würde die berühmte Verspargelung der Landschaft verhindern." Derzeit würden mit Spannung die Ergebnisse aus den Gesprächen zwischen Stadt und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erwartet. "Es geht bekanntlich um ein Asylbewerberheim, das Festival Rock am Ring und vielleicht mehr", sagt Beine. Die Windräder würden diese Vorhaben nicht ausschließen.

Sicher ist: Die NEW AG möchte in den kommenden Jahren 100 Millionen Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Voraussetzung ist jedoch, dass die entsprechenden Flächen zur Verfügung stehen.

Die Bürgerinitiative hat angekündigt, dass sie nichts von den JHQ-Plänen hält. Ihre Sprecher haben immer betont, dass sie nicht nur gegen Windräder vor der eigenen Haustür kämpfen. Es gehe um das Prinzip der Abstandshaltung.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 6. September 2014

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