Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Samstag, 13. Dezember 2014
JHQ: Elf Millionen Euro vom Land für Unterbringung
Das Geld soll zum 1. Januar bereitgestellt werden.
Die SPD glaubt, dass sich die Umsetzung lange hinziehen könnte.
von Laura Schameitat
Mönchengladbach (RP).
In einer gemeinsamen Sitzung haben am Donnerstag der Innenausschuss und
der Ausschuss für Kommunalpolitik im Landtag das Thema Flüchtlingshilfe
beraten.
Über die Ergebnisse berichtete gestern Hans-Willi Körfges,
stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, bei einem Pressegespräch
in der Geschäftsstelle der Partei an der Brucknerallee.
Zunächst gab der Sozialdemokrat Einsicht in den Haushaltsentwurf des Landes,
in dem für den Bau der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) im JHQ
insgesamt rund elf Millionen Euro veranschlagt sind.
Das Geld soll zum 1. Januar bereitgestellt werden,
dann kann der Bau der Unterbringung mit rund 500 Plätzen beginnen.
"Im besten Falle sind wir im Sommer fertig", sagte Körfges.
Er gehe aber davon aus, dass die Instandsetzung der bereits bestehenden
Gebäude aufwendiger werde als bisher angenommen.
"Besonders die Ver- und Entsorgungsleitungen müssen zum Teil
komplett neu gelegt werden."
Außerdem sei es wichtig, eine gute Anbindung an den öffentlichen
Nahverkehr zu schaffen, um eine Isolation der Menschen zu vermeiden.
"Bei beiden Themen setzen wir auf die Mithilfe der NEW", sagte Körfges.
Als Betreiber der Einrichtung wünscht sich Körfges einen
"erfahrenen Verband", wie beispielsweise das Rote Kreuz.
Der Landtagsabgeordnete erklärte, dass die Unterbringung von 500
Flüchtlingen in der EAE mit der Zahl der dauerhaft asylberechtigten
Flüchtlinge, die das Land den Kommunen zuweist, verrechnet werde.
Je mehr Flüchtlinge die Stadt also in der EAE aufnimmt, desto weniger
bleiben nachher dauerhaft in Gladbach.
Zudem erhalte die Stadt aus Bundes- und Landesmitteln rund 1,3 Millionen
Euro pro Jahr finanzielle Unterstützung für die Unterbringung
der Flüchtlinge.