Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Monatg, 18. Mai 2015
Hardt feiert international und inklusiv
Ein Pfarrer aus Offinso, ein Austauschschüler aus Mexiko
und die Bewohner des Josefshauses machten das Schützenfest der
St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt bunt.
Schützenkönig Bruno Panglisch freute sich über einen
Borussia-Maibaum.
von Christian Lingen
HARDT (RP).
Bruno Panglisch ist ein echter Paradiesvogel.
Er ist nicht nur ein begeisterter Schütze, sondern auch Borussiafan,
Gastgeber eines mexikanischen Austauschschülers und engagiert in der
Hilfe für Ghana.
Was passt da also besser, als alles gemeinsam beim Schützenfest zu
vereinen? Bruno Panglisch ist nämlich der König seiner
St.-Nikolaus-Bruderschaft.
Vor seinem Haus steht nicht nur eine Residenz, die mit vielen Details verziert
ist, sondern auch ein 28 Meter hoher Maibaum im Borussia-Look.
Ganz in Schwarz-Weiß-Grün gehalten, weht auf der Spitze eine Fahne
mit dem Hardter Wappen.
Er war nicht der einzige Besucher, der eine weite Anreise hatte.
Auch Jorge Lopez war gekommen. Der Mexikaner ist derzeit als Austauschschüler
zu Gast in Mönchengladbach und wohnt bei Bruno Panglisch.
Auch ihn steckte die Majestät in eine Schützenuniform.
Gerührt war Bruno Panglisch, als er aus seinem Haus trat und dort seinen
Sohn Peter als Pappkamerad vorfand. Diesen hatten seine Schützenbrüder
als Überraschung anfertigen lassen. Der "echte" Sohn weilt
derzeit in den USA. Mit dabei waren dafür seine beiden anderen Söhne
Martin und Max - der eine als Minister, der andere als Adjutant.
"Ich finde es wunderschön, einmal etwas gemeinsam zu machen",
sagte die Majestät. Im Erwachsenenalter sei dies keine Selbstverständlichkeit.
Eine Überraschung gab es auch für Königin Helga Panglisch.
Weil es kurz vor der Parade am
Josefshaus
regnete, hatte Schwester Stefanie Pantoffeln für die Königin gekauft.
Darin konnte sich Helga Panglisch die nassen Füße aufwärmen.
Der Besuch im Josefshaus
gehört bei den Hardter Schützen mit dazu und ist gelebte Inklusion.
Bei der St.-Nikolaus-Bruderschaft
machen alle mit, und so standen die Bewohner im Innenhof und warteten auf die
Schützen. Als die Musik erklang, klatschten sie mit, einige versuchten
als Dirigenten.
Vom Josefshaus
ging es zum Festzelt, wo die Schützen ihren Heimatabend feierten.
Gestern marschierte die Bruderschaft zur großen Parade in der Mitte des
Stadtteils auf. Sie gehört zu den Höhepunkten des Festes.
Und natürlich gab es auch einige Ehrungen.
So erhielt Hans-Willi Caßor das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz.
Rolf Jansen und Raphael Houben freuten sich über das Silberne Verdienstkreuz.
Spannend war das Schützenfest für die Martinsschützen.
Die elf Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren waren zum ersten
Mal dabei und sind der neueste Zug der St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt.