Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Montag, 29. Dezember 2015
55 Flüchtlinge leben jetzt im JHQ,
weitere 45 Plätze fertig
Das Land hat die ersten Wohneinheiten im ehemaligen Hauptquartier hergerichtet.
2500 Plätze soll es insgesamt geben.
von Inge Schnettler
Mönchengladbach (RP).
Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte schon vor Monaten angekündigt,
zum Ende dieses Jahres die ersten Flüchtlinge im JHQ unterzubringen.
Der Zeitplan ging auf. 55 Schutzsuchende sind jetzt in die noch recht passablen,
noch relativ neuen Häuser in der Nähe des früheren Heizkraftwerkes
eingezogen.
Außerdem, so teilte es die Pressestelle der Bezirksregierung gestern auf
Nachfrage mit, stehen ab sofort Plätze für weitere 45 Personen zur
Verfügung.
Nach und nach sollen zusätzliche Gebäude instand gesetzt werden - insgesamt
soll in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Raum für maximal 2500 Menschen
entstehen.
Die Stadt vermietet sowohl das frühere Theater im Nordpark (TiN) mit knapp
300 Plätzen als auch die neue Container-Anlage hinter dem Hockeypark mit
weiteren 400 Plätzen an das Land und bekommt dafür Geld.
Auch die Plätze, die jetzt nach und nach im JHQ entstehen sollen und vom
Land mit Flüchtlingen belegt werden, entlasten die Stadtkasse.
Das bedeutet auch, dass Mönchengladbach im Gegenzug unter dem Strich weniger
weitere Flüchtlinge aufnehmen muss.
Dies wirkt sich auf die Quote zwar erst ab dem 1. Juni 2016 vollständig
aus.
Dafür plant das Land, Städte, die wie Mönchengladbach Erstaufnahmeeinrichtungen
beherbergen, stärker zu entlasten.
Jeder für das Land bereitgestellte Platz soll mit dem Faktor 1,3 angerechnet
werden.
Um überhaupt Flüchtlinge im JHQ unterbringen zu können, mussten
entlang der Queens Avenue - an der Hardter Straße zwischen Herdt und
Hardt - Versorgungsleitungen und Kanäle gelegt werden.
Bis zu der Fläche, die das Land vom Bund angemietet hat, um dort eine
Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende einzurichten, müssen Leitungen
für Strom, Gas und Wasser verlegt werden.
Die Küche im Kasino soll in einem schlechten Zustand sein.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes hatte bereits mitgeteilt, dass
sie in diesem Jahr nicht fertig wird.
Die ersten Flüchtlinge müssen deshalb über einen Zulieferer
versorgt werden.