Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Freitag, 23. Juni 2017
Teile des JHQ werden abgerissen
Seit dem Abzug der britischen Soldaten im Jahr 2013 verfällt das Gelände.
Die Planung zum Bau eines Freizeitparks stockt weiterhin.
Nun soll es aufgeteilt, zum Teil naturiert, für Windanlagen und von der Polizei genutzt werden.
von Maximilian Krone
Mönchengladbach (RP).
Nach der Jahre andauernden Hängepartie rund um das JHQ-Gelände, gibt
es nun Fortschritte.
Wie die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, sollen Teile des rund
vier Quadratkilometer großen Geländes bald abgerissen, bzw. wieder
genutzt werden.
Jedoch zunächst nicht als Freizeitpark oder
Festivalgelände.
Der westliche Bereich, der an das Gebiet Knippertzbachtal/Hellbach angrenzt,
soll im Besitz des Bundes bleiben und laut Stadt für "Ausgleichsmaßnahmen
im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans genutzt werden".
Dort sollen bereits in Kürze die ersten Bauten abgerissen werden.
Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, will man mit der Renaturierung beginnen.
"Langfristig wird dieser Bereich der Öffentlichkeit wieder zugänglich
sein und eine Verbindung zwischen den im Süden angrenzenden Gebieten um
die Holtmühle und den im Norden gelegenen Hardter Wald herstellen",
sagt Mönchengladbachs Stadtsprecher Wolfgang Speen.
Eine im Osten des JHQ´s gelegene Teilfläche kommt nach Angaben der Stadt
womöglich für ein Trainingsgelände der Polizei NRW in Frage.
Derzeit prüfe das Innenministerium die Anmietung dieses Bereichs.
Laut Ministerium befindet sich dieses Vorhaben aber noch in einer sehr frühen
Phase.
"Derzeit läuft eine Vorprüfung, ob das Gelände grundsätzlich
geeignet ist und somit eine weitere Planung überhaupt Sinn macht",
sagt ein Sprecher des Ministeriums.
Kriterien seien unter anderem, wie viel auf dem Gelände umgebaut werden
müsse und ob Altlasten im Erdreich gefunden würden.
Ebenfalls im östlichen Teil sollen Windräder errichtet werden.
Und zwar vom im Norden gelegenen Hardter Wald, bis zur südlichen Grenze
des JHQ.
Weiter keine Fortschritte gibt es hingegen beim Plan, einen Freizeitpark auf
dem Gelände zu errichten.
"Die Stadt hält nach wie vor an ihren grundlegenden Ideen auf der
Basis der Beratungsvorlage fest", sagt Speen.
Diese wurde bereits im Herbst 2015 im Rat diskutiert und sieht eine Vereinbarung
zwischen Stadt und einem saudischen Investor vor, der das Gelände kaufen
und den Park errichten will.
Laut Stadt ist der Investor noch immer an der Umsetzung der Idee interessiert.
Solange Land und der Bund als Eigentümer des Geländes kein grünes
Licht gäben, könne dort aber nicht gebaut werden.
"An dieser Stelle hängt die weitere Entwicklung stark von den Plänen
des Landes ab, wie das Areal grundsätzlich genutzt werden soll",
sagt Wolfgang Speen.
Nach derzeitigem Stand sind dort noch bis mindestens Ende diesen Jahres
Flüchtlinge untergebracht.
In der Beratungsvorlage aus dem Jahr 2015 heißt es dazu, dass die Stadt
beim Land darauf hinwirken soll, dass "das Areal über die angedachten
Zwecke hinaus nicht für weitere Unterbringungsmöglichkeiten von
Flüchtlingen genutzt wird".
Ähnlich wie beim Bau des Freizeitparks schaut es auch bei der Idee aus,
auf dem Gelände ein regelmäßiges Musikfestival auszurichten.
Bereits vor drei Jahren sind Pläne gescheitert, wonach das Kult-Festival
"Rock am Ring"
in den Hardter Wald umziehen sollte.
Damals stellte sich die
Bundesanstalt für Immobilien (Bima)
als Eigentümerin quer.
Und auch weiterhin bestehen Bedenken, besonders wegen der schlechten Infrastruktur
rund um das Gelände.
Diese müsste zum Teil ausgebaut werden, damit die Besucher ohne Probleme
an- und abreisen könnten.