Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Montag, 21. Januar 2019
Erasmus-Schüler überzeugen die Jury
Beim großen Finale des Erasmus+-Projekts der
Gesamtschule Hardt
wurden im Borussia-Park vier Sieger gekürt.
Gewinner waren jedoch alle 45 Teilnehmer der Veranstaltung.
von Angela Rietdorf
Hardt (RP).
Wo vielleicht bald schon wieder packende Champions-League-Duelle ausgetragen werden,
fand am Samstag ein europäischer Wettbewerb statt, der für die Teilnehmer mindestens ebenso spannend war
wie ein Fußballspiel in der Königsklasse.
In den Veranstaltungsräumen des
Borussia-Parks
traten Erasmus+-Schüler aus vier europäischen Ländern zu einem Finale an.
Nach einem abschließenden Bewerbungsgespräch verkündete die Profi-Jury, wer für einen der vier
Ausbildungsplätze ausgewählt wurde, um die sich die Schüler aus Polen, Frankreich, Spanien und
Deutschland beworben hatten.
Beim Ausbildungsplatz für das Duale Studium der Sozialen Arbeit, den die Stadtverwaltung angeboten hatte, machte
Mathieu Degret aus Frankreich das Rennen, die Rheinische Post Mediengruppe entschied sich dafür, beiden
Bewerbern - Adrian Rojecki aus Polen und dem zweitplatzierten Mönchengladbacher Sven Heß - einen
Praktikumsplatz anzubieten.
Scheidt & Bachmann favorisierte Tom Andrew von der
Gesamtschule Hardt
und die Stadtsparkasse Mönchengladbach sah Kayleigh Durand aus Frankreich vorne, bot aber ebenfalls auch der
zweitplatzierten Nadja Meyer einen Praktikumsplatz an.
"Ich sehe in sehr viele glückliche Gesichter", stellte Lehrer René Amels, einer der Projektkoordinatoren, fest.
Die Veranstaltung stellte den emotionalen Höhepunkt des zweijährigen Erasmus+-Projekts dar, dem drei Treffen
in Spanien, Polen und Frankreich vorangegangen waren.
Die beteiligten Schüler hatten sich intensiv mit Formen von Bewerbungen, dem Umgang mit digitalen Medien oder
Geschäftsgründungen beschäftigt.
Gearbeitet wurde immer in multinationalen Teams, die Arbeitssprache war dabei Englisch.
Im letzten Schritt hatten sich die 45 Teilnehmer um vier tatsächlich ausgeschriebene Ausbildungsplätze in
Mönchengladbach beworben.
Der gesamte Auswahlprozess, der folgte, war real, nur antreten sollten die jungen Leute die Ausbildung letztendlich nicht.
Vor dem großen Finale hatten sie in der vergangenen Woche verschiedene Workshops an der
Gesamtschule Hardt
absolviert:
Rhetorik wurde ebenso angeboten wie Bewerbungsschreiben.
Und -ganz wichtig - der Umgang mit Misserfolgen.
Denn schließlich würden von den 45 Schülern 41 mit dem Misserfolg, nicht Erster geworden zu sein,
leben müssen.
Antony Schooling aus Frankreich, Lehrer und Ideengeber für dieses Projekt, leitete den Workshop.
"Jeder Mensch hat mit Misserfolgen zu tun", sagte er.
"Es geht darum, Strategien für den Umgang damit zu entwickeln."
Er rät dazu, sich die Unterstützung eines Netzwerks von Freunden zu holen, aber auch, sich mit den
Misserfolgen berühmter Menschen wie zum Beispiel Apple-Gründer Steve Jobs zu beschäftigen.
Was nehmen die Schüler sonst noch aus dem Projekt mit?
Eden Mauranges aus Frankreich gefiel bei dem Projekt am besten, dass die Schüler aus vier Nationen so gut im Team
gearbeitet haben.
Anna Boldyrev von der
Gesamtschule Hardt
schätzte die Möglichkeit, Erfahrungen mit anderen Kulturen zu machen und neue Freunde kennenzulernen.
Die junge Spanierin Ruth Toledano Martin freute sich darüber, wie gut man miteinander ausgekommen ist, - auch
wenn es schwierig sei, eine Woche lang nur Englisch zu sprechen.
45 Erasmus+-Schüler aus vier europäischen Ländern nahmen im Borussia-Park am Finale eines zweijährigen Projektes teil.
Vier von ihnen siegten im Kampf um einen Ausbildungsplatz. Foto: Bauch, Jana (jaba)