Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Dienstag, 1. Dezember 2020

Hunde entern Streifenwagen

Die Vierbeiner wurden in Gewahrsam genommen und ins Tierheim gebracht. Zuvor machte die Polizei ein Beweisfoto der kaltschnäuzigen Eindringlinge.


von Holger Hintzen

(RP). HARDT. Einbruch war es streng genommen nicht. Aber wenn man es tierisch ernst nimmt, könnte man womöglich von Behinderung von Polizeibeamten im Dienst oder Amtsanmaßung sprechen. Die beiden Täter, die sich eines solchen Delikts schuldig gemacht haben könnten, hatten allerdings Glück. Obwohl sie am Montagmorgen in Hardt einen Streifenwagen besetzten und den Beamten ihre Sitzplätze streitig machten, ließ die Polizei Gnade walten. Die Auto-Besetzer landeten nicht im Gefängnis, sondern im Tierheim. Denn es handelte sich um zwei auffällig beharrte Unbekannte mit jeweils vier Beinen und Pfoten - nicht ungewöhnlich für Hunde.

Die beiden herrenlos herumlaufenden Vierbeiner waren der Polizei am frühen Morgen gemeldet worden. Als eine Streifenwagenbesatzung die Tiere in Hardt gefunden hatte und ausgestiegen war, hielten die Vierbeiner das offensichtlich für eine gute Gelegenheit, ins Warme zu kommen. Sie sprangen kaltschnäuzig ins Auto und machten es sich auf Fahrer- und Beifahrersitz bequem. "So gelassen professionell sie dort saßen, hätte es nun auch nicht mehr wesentlich überrascht, wenn sie den nächsten Funkspruch zum Einsatz selber abgesetzt hätten", findet die Polizei.

Die Beamten machten ein Beweisfoto und riefen die Feuerwehr zu Hilfe. Diese rückte mit einem Spezialanhänger für den Transport von Hunden an. Da sich anhand der Chips, die die Hunde am Körper tragen, deren Besitzer nicht ermitteln ließen, sei das Duo wie in solchen Fällen dann üblich ins Tierheim gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 1. Dezember 2020



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