Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Mittwoch, 28. Juli 2021

Aussichtsplattform im JHQ wird nicht gebaut

Der Bauschutt, der für das Landschaftsbauwerk vorgesehen war, wird anderweitig entsorgt. Damit sind die bereits weitreichenden Pläne für die Landmarke vom Tisch. Die Stadt gibt einer Entscheidung der BImA die Schuld.


von Andreas Gruhn

Mönchengladbach (RP). Der Plan war schon weit gediehen. Büro "Landschaft planen + bauen" hatte verschiedene Modelle entwickelt, und die Entscheidung für ein Landschaftsbauwerk war schon gefallen. Doch daraus wird nichts: Der bisher entwickelte Plan, auf dem Gelände des ehemaligen JHQ einen Hügel mit Aussichtsplattform aus dem Bauschutt der abzureißenden Gebäude zu bauen, ist gescheitert. Das erfuhr unsere Redaktion aus Kreisen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der das Gelände gehört.

Die Stadt bestätigte dies. Sie gab an, dass die BImA sich aufgrund "massiver vergabe- und abfallrechtlicher Hürden dazu entschieden hat, die beim Abbruch der Gebäude und Straßen anfallenden Massen vollständig abzutransportieren. Da ein geeigneter Anteil von diesen Abrissmaterialien für den "Bau" des Landschaftsbauwerkes vorgesehen war und nun nicht mehr verfügbar ist, kann das Bauwerk nach aktuellem Stand nicht mehr umgesetzt werden." Eine alternative Planung gebe es zum jetzigen Zeitpunkt nicht, teilte Stadtsprecher Mike Offermanns mit. Die Untere Abfallwirtschaftsbehörde der Stadt, also die Mags, werde nun die anstehenden Abbruchmaßnahmen begleiten.

Dabei sollte der "Berg" mit einer Höhe von rund 35 Metern eine echte Landmarke auf dem Areal werden, das in weiten Teilen renaturiert wird. Geplant war eine Größe von rund sieben Hektar, eine Million Tonnen Bauschutt sollten so "entsorgt" werden. Ein etwa 700 Meter langer Weg sollte zum höchsten Punkt führen, von wo aus ein Blick über die Baumwipfel hinaus auf das Gesamtgelände ermöglicht werden sollte.

In einer Planungswerkstatt wurde sich für das Modell "Gefaltete Aufschüttung" entschieden. Es besteht aus drei Teilkörpern mit dreieckigem Grundriss, die sich ineinander verschachteln. Einer dieser aufgeschütteten Teilkörper sollte durch einen Weg und eine terrassenartige Fläche erschlossen werden, die als Hauptaussichtspunkt dienen sollte. Auf der sonnenzugewandten Hanglage waren zudem verschiedene Biotope geplant. Um sie zu schützen, sollte der Weg bis zum Aussichtspunkt möglichst auf der Nordseite verlaufen, die für die menschliche Nutzung vorgesehen war.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 28. Juli 2021

Siehe hierzu auch Artikel vom 18. November 2019:
JHQ-Areal: "Vollständige Waldentwicklung" geplant



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