Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Dienstag, 25. November 2025
Volksbank baut neue Bürohaus-Filiale in Hardt
Ende Dezember 2022 war das Volksbank-Gebäude an der Vorster Straße durch Detonationen verwüstet worden.
Nun setzt das Kreditinstitut auf einen Neubau am Tomper Weg.
Gegen den Trend eröffnet die Bank die Niederlassung und bleibt "in den Stadtteilen".
von Uwe Reimann
Mönchengladbach (RP).
Es war bei der Bilanzkonferenz der Volksbank Mönchengladbach Anfang 2023 eines der großen Themen:
Gut acht Wochen zuvor war der Automat der Volksbank an der Vorster Straße von Räubern in der Nacht gesprengt worden. Der Schaden war immens.
Die Volksbank hatte damals Konsequenzen gezogen und die Geldautomaten an sechs Selbstbedienungsstandorten außer Betrieb genommen, darunter auch in Lürrip.
Die Entscheidung beruhte auf einer Risikoeinschätzung durch das Landeskriminalamt (LKA).
Mit dem Spatenstich eines Neubaus der Hardter Filiale an einem neuen Standort am Tomper Weg will die Bank aber demonstrieren,
dass sie in der Fläche vor Ort bleiben will. Die Fertigstellung ist für Anfang 2028 geplant.
Die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach (WFMG) hatte den Verkaufsprozess des 3500 Quadratmeter großen städtischen Grundstücks initiiert.
"Der Bankensektor befindet sich nicht zuletzt durch die fortschreitende Digitalisierung in einem tiefgreifenden Wandel.
Viele Geschäftsbanken überdenken speziell im Privatkundengeschäft ihre Marktstrategien",
heißt es in der Mitteilung der Volksbank Mönchengladbach.
Vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Online-Bankings sei es eher zur Ausnahme geworden,
dass ein Kreditinstitut in den Neubau einer Filiale investiert.
Insofern ist es eine Besonderheit, dass ein Kreditinstitut in diesen Zeiten noch neue Filialen in Stadtteilen baut.
Vor allem mit Blick auf die zahlreichen Automatensprengungen in ganz Deutschland.
"Wir müssen die flächendeckende Versorgung mit Bargeld weiter sichern",
sagte Vorstand Franz D. Meurers bei der Bilanz-Pressekonferenz im Februar 2023.
Die Geldautomaten-Sprengungen seien große Herausforderungen.
"Das ist ein Angriff auf das Geschäftsmodell", sagte er damals.
Erst wenige Wochen vor der Sprengung bei der Volksbank an der Vorster Straße detonierte eine Sprengladung wenige Meter entfernt.
In den frühen Stunden des 26. Oktober 2022 hatten unbekannte Täter den Geldautomaten der Sparkassen-Filiale an der Vorster Straße gesprengt.
Es gab eine erhebliche Detonation.
Nicht nur der Geldautomat war dabei zerstört worden, sondern auch das Gebäude wurde beschädigt.
Die Volksbank Mönchengladbach plant am Tomper Weg den Neubau eines Geschäftshauses,
in dessen Erdgeschoss eine neue Filiale der Bank entstehen soll.
Mit dem Bauvorhaben will die Bank auf Kundennähe setzen.
"Mit einer modernen, zukunftsfähigen Filiale leisten wir auch weiterhin einen Beitrag zur Nahversorgung in Hardt", sagte Vorstand Franz D. Meurers beim Spatenstich.
Es sei ein wichtiges Projekt für die Bank, denn es gehe eigentlich gegen den Trend.
Geplant ist ein zweigeschossiger Baukörper in L-Form. Auf 475 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss des Bürogebäudes ist die Filiale vorgesehen.
Durch die Vermietung einer 300 Quadratmeter großen Nutzfläche im Obergeschoss, die sich für Geschäftsräume eignet, hofft man auf Unternehmen, die weitere Arbeitsplätze in Hardt schaffen.
Die vorherige Volksbank-Filiale in Hardt an der Vorster Straße war durch die Sprengung so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden,
dass die Wahl letztlich auf einen Neubau im Zusammenhang mit einer Standortverlagerung fiel, teilt die Volksbank mit.
"Mit dem Neubau der Volksbank-Filiale in Hardt entsteht ein bestens in das Umfeld integrierter und
für die Kunden außerdem sehr gut erreichbarer Standort", sagt Ulrich Schückhaus,
Vorsitzender der WFMG-Geschäftsführung.
Der Baustart der neuen Volksbank-Gebäude ist in diesen Tagen,
die Fertigstellung ist voraussichtlich für Anfang 2028 vorgesehen.