Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Donnerstag, 4. Dezember 2025

Krankenhaus auf "Wegberger Militärkomplex" wird abgerissen

Immer wieder ist es zu Bränden und Vandalismus am ehemaligen Krankenhaus der "Royal Air Force" gekommen. Jetzt sollen auf dem Areal die Bagger rollen.


von Carsten Pfarr

Mönchengladbach (RP). Das ehemalige Militärkrankenhaus an der Grenze zu Wegberg wird abgerissen. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend, 2. Dezember, in der Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen und Stadtentwicklung mit. Demnach hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die Eigentümerin des "Wegberger Militärkomplexes" ist, ein Abbruchunternehmen beauftragt. Die ersten Arbeiten hätten bereits gestartet.

Das Areal ist Teil des "Joint Headquarters" (JHQ), liegt aber etwas abgelegen von dem Hauptgelände im Westen Mönchengladbachs. Laut städtischer Internetseite ist der "Wegberg Komplex" genannte Bereich, auf dem das einstige Hospital der "Royal Air Force" (RAF) steht, 95 Hektar groß. Die liegen aber nicht vollumfänglich auf Mönchengladbacher Stadtgebiet.

Die Liegenschaft südlich des großen JHQ-Areals und westlich der Ortschaften Broich und Woof ist ein "Lost Place" – ein verlassener Ort. Immer wieder dringen abenteuerlustige Menschen illegal auf das Gelände und in die verlassenen, einsturzgefährdeten Gebäude ein. Das ist an sich schon ein gefährliches Unterfangen. Dazu kommt, dass regelmäßig Vandalismus begangen wird und sogar Feuer gelegt werden.

Im Juli 2019 mussten etwa 100 Feuerwehrleute ausrücken, um einen Großbrand im alten RAF-Hospital zu löschen. Alle drei Berufsfeuerwehren und elf freiwillige Einheiten waren dafür alarmiert worden. Die Rauchwolke war weit über die Stadtgrenzen zu sehen. Die Einsatzkräfte mussten nicht nur gegen die Flammen im riesigen Krankenhaus kämpfen, sondern auch einen Waldbrand verhindern. Und das ist nur ein Beispiel für einen der unzähligen Einsätze auf dem Gelände, für die die Feuerwehr herangezogen wurde.

Auch der Abriss wurde immer wieder gefordert, aber auch immer wieder verschoben. Nun geht es wohl tatsächlich los. Das von der Bima beauftragte Unternehmen wird laut Stadt "in enger Zusammenarbeit und unter Kontrolle der Unteren Abfallwirtschaftsbehörde der Stadt Mönchengladbach und der Oberen Abfallwirtschaftsbehörde der Bezirksregierung Düsseldorf" sowie "unter Hinzuziehung eines Projekt-Steuerers die Abbruchmaßnahme durchführen". Mit der Baustelleneinrichtung sei bereits begonnen worden. In den kommenden Wochen sollen gutachterliche Untersuchungen und Beprobungen starten, bevor im Frühjahr die tatsächlichen Abrissarbeiten starten.

Der Baustellenverkehr soll über den nördlichen Zuweg des Geländes zum Charlie Gate des JHQ-Hauptareals geführt und nach dessen Durchquerung am Ortsende der Ortschaft Koch von der Marlborough Road aus auf die Hardter Straße geleitet werden. Beim Abtransport werde "mit der größtmöglichen Rücksichtnahme gegenüber den am Fahrtweg befindlichen Anwohnern vorgegangen", heißt es.

Der "Wegberger Militärkomplex" ist eine der drei Liegenschaften auf Mönchengladbacher Stadtgebiet, deren Verkauf oder Umwandlung der Bund Ende Oktober auf Eis gelegt hatte. Für das JHQ-Hauptareal soll nun ein Teil des Geländes freigegeben werden. Zudem verzichtet der Bund auf das Areal der Niederrheinkaserne, auf dem die NEW einen "Interkommunalen emissionsfreien Busbetriebshof" (IEB) bauen will.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 4. Dezember 2025


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