500jährige Tradition verpflichtet

Rheinische Post - Montag, 19. Mai 1958


Hardter Prunk begann mit Maiensetzen und Parade

M.GLADBACH-HARDT. Eine beachtliche Anzahl von Zuschauern hatte sich am Samstag vor dem prächtig geschmückten Hause der Königs eingefunden, als unter Tambour- und Fanfarenklängen der Königsmai in Hardt errichtet wurde. König August II. sah genau zu, dann der repräsentative Königsmai geriet durch dessen beachtliche Größe etwas ins Schwanken. Dann war es geschafft, und bunte Bänder flatterten im Winde. Damit war der Auftakt zur diesjährigen Prunk gegeben. Am Sonntagmorgen war gegen 6 Uhr Wecken. Nach dem Hochamt versammelte man sich zur Pfarrprozession. Tausende von Gläubigen sowie die gesammte Bruderschaft beteiligten sich an dieser Prozession. Nach dem Schlußsegen in der Kirche zogen die einzelnen Gruppen vor der Kirche auf. Hauptmann Hans Gerhards meldete Major Adi Lingen und dieser wieder General von Schicksenstein (Willi Schicks). Dieser meinte, daß es für die Hardter Bevölkerung eine Verpflichtung sei, eine über 500jährige Tradition aufrechtzuerhalten. Die gute Beteiligung an der diesjährigen Hardter Kirmes sei ein Beweis des guten Willens. Weiter sagte er, daß vor 52 Jahren der Vater und vor 75 Jahren der Großvater des jetzigen Königs August II. in Hardt die Königswürde errungen hätte. Daß in diesem Jahre erstmals ein Jungkönig, nämlich Heinz-Josef I. (Cleuvers) und Gefolge dabei war, begrüßte er besonderts. Bei dem Lied der Musikkapelle: "Ich hatt' einen Kameraden..." trugen zwei Bruderschaftler einen Kranz für die Gefallenen der St.-Nikolaus-Bruderschaft in die Gedächtniskapelle. Im Anschluß daran fand auf der Winkelner Straße noch eine Parade statt.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach,
Montag, 19. Mai 1958
Leihgabe von Hans Hennekes, Februar 2000

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