Die alte Fahne wird geschont

Rheinische Post - Dienstag, 7. März 1961


Neue Fahne für St.-Nikolaus-Bruderschaft -- "Prunk" sechs Wochen nach Ostern

M. Wichtige Fragen wurden in der Generalversammlung der St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt bei Brunenberg besprochen. Präsident Matthias Köntges begrüßte u.a. den Präses der Bruderschaft, Pfarrer Sommerhäuser, Ratsherrn Patten sowie die beiden anläßlich der Spätkirmes im vergangenen Jahr ermittelten Majestäten für die kommende Prunkt, Josef Bolten und Herbert Heinrichs (Jungkönig) nebst Ministern.
Schriftführer Hans Schumacher machte u.a. kritische Ausführungen zum Bruderschaftsleben. Kein Mitglied dürfe Anlaß zur Beschwerde geben. Jeder, der ein Amt bekleide, müsse sich seiner Aufgabe bewußt sein. Der Kassenbericht von Heinz Wilms war gut.
Bei den Ergänzungswahlen blieb "alles beim alten". Ausnahmslos einstimmig wurden die einzelnen Vorstandsmitglieder wiedergewählt. So der 1. Präsident M. Köntges, der 2. Schriftführer E.Eckers und die Brudermeister A. Bonsels, J. Höfer, H. Beines, P. Jaspers. Zusätzlich wurden J. Heinrichs (2. Kassierer), Bernhard Rönneper (Brudermeisterr) und P. Jaspers (Zeugwart) in den Vorstand gewählt.
Der nächste Punkt der Tagesordnung sah eine neue Beitragsregelung für Rentner vor. Es wurde beschlossen, von diesen Mitgliedern künftig keinen Beitrag mehr zu fordern. Lange wurde dann um die Anschaffung einer neuen Bruderschaftsfahne diskutiert. Der Vorstand begründete seinen Vorschlag damit, daß die alte traditionsreiche Fahne zu schade sei, immer mit herumgetragen zu werden. Sie müsse, wenn sie erhalten bleiben soll, geschont werden. Die Versammlung gab ihr "Ja" zu diesem Vorschlag. Auch Ratsherr Patten griff bei dieser hartnäckigen Diskussion ein, als es um die Kosten der Anschaffung ging. Er schlug vor, sich an die entsprechenden städtischen Behörden zu wenden, um zu irgendeinem Zuschuß zu gelangen. Er werde das Vorhaben nach besten Kräften unterstützen.
Zur Frage des Vogelschusses einigte man sich wieder auf die letztjährig getroffene Regelung, das Vogelschießen immer anläßlich der Spätkirmes für das neue Jahr durchzuführen. Die Prunk, so wurde festgestellt, findet sechs Wochen nach Ostern statt.
Die Jungschützen, welche in beachtlicher Zahl zur Generalversammlung erschienen waren, faßten den Beschluß, in eigener Regie zu einem späteren Zeitpunkt einen Sprecher zu wählen. Einer Anregung der Kassenprüfer zufolge, soll der Jungschützenkönig fortan die doppelte finanzielle Unterstützung zur Prunk erhalten. Dieser Beschluß wurde freudig aufgenommen. Viele Anregungen wurden zum Schluß an den Vorstand herangetragen. Präsident M. Köntges versprach, daß man alle Anregungen in weiteren Vorstandsbesprechungen prüfen wolle. Im übrigen dankte er den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen und bat, dem Vorstand auch weiterhin dieses Vertrauen zu schenken.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach,
Dienstag, 7. März 1961
Leihgabe von Hans Hennekes, Februar 2000

Zur Nikolaus-Seite.