BELGIENINFO.net - Mittwoch, 3. Juli 2012
Eiserner Rhein ab 2014 unter Strom
Infrabel wertet umstrittene Bahnstrecke bis Mol auf
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Der staatliche belgische Bahnnetzbetreiber Infrabel hat grünes Licht für die Elektrifizierung für ein Teilstück des "Eisernen Rhein" gegeben. Diese Bahnlinie verband bis 1991 den Hafen von Antwerpen mit dem Ruhrgebiet. Seitdem rollen auf dem belgischen Teilstück vornehmlich Personenzüge auf der Strecke, und zwar bis Neerpelt. Eine Wiederinbetriebnahme des Grenzbahnhofs Hamont ist immer wieder im Gespräch, aber jetzt steht erst einmal eine andere Aufwertung der Strecke auf dem Programm. Die Elektrifizierung des zweigleisigen Abschnitts Herentals - Mol.
Ist die in Angriff genommene Elektrifizierung der Strecke Herentals - Mol nur die Umsetzung eines auf die lange Bank geschobenen Projekts oder sogar ein politisches Signal in Richtung derer, die seit nunmehr über 20 Jahren Widerstand gegen die durchgängige Reaktivierung der ehemaligen Güterzugverbindung Antwerpen - Ruhrgebiet leisten? Quasi seitdem 1991 der letzte durchgehende Güterzug von Antwerpen über Herentals, Mol und Neerpelt in Richtung Deutschland rollte, gibt es immer wieder aufflammende Diskussionen über die Zukunft der Strecke.
Während die Gleise zwischen Neerpelt und dem niederländischen Weert bereits ausgetauscht und teilweise für den Güterverkehr benutzt werden, rosten sie zwischen dem niederländischen Roermond und der deutschen Grenze weiter vor sich hin. Aktivitäten zur Aufwertung oder Wiederertüchtigung der Strecke sind hier nicht mal in weiter Ferne zu erkennen. Grund ist der Widerstand der Niederländer und der Deutschen. Die Niederländer schieben das Argument des Naturschutzes in den Vordergrund, in Deutschland zankt man sich über neue Trassenführungen und befürchtet die mögliche Lärmbelästigung.
Während Deutsche und Niederländer taktieren, macht Infrabel Nägel mit Köpfen. Seit diesem Frühjahr hat der staatliche Netzbetreiber damit begonnen, vorbereitende Arbeiten zur Elektrifizierung des Teilstücks Herentals - Mol auszuführen. Konkret heißt dies, dass Vermessungsarbeiten durchgeführt und erste Masten an der Strecke bereitgelegt wurden, die ab 2014 den Fahrdraht tragen sollen. Eigentlich war die Elektrifizierung der Strecke schon bis 1985 geplant, aber aus Kostengründen entschied man damals, nur die eingleisige Strecke Herentals - Turnhout zu elektrifizieren.