Wittke in Willich: Flughafenausbau vom Tisch

Landesverkehrsminister bezieht Stellung zum Thema Regionalflughafen MG

Mit der Aussicht, bis 2009 im Kreuz Neersen fertig zu werden, der Ausssage "das Thema Flughafenausbau vom Tisch geräumt zu haben" und einer Zusage für guten Lärmschutz entlang der geplanten Trasse des "Eisernen Rhein" kam Verkehrsminister Oliver Wittke nach Willich.


Willich/Mönchengladbach. Der Eiserne Rhein, der Flughafen Mönchengladbach und das Autobahnkreuz Neersen sollten die Themen des Abends sein. So hatte es die Junge Union Willich auf den Flyer zu ihrem Bürgerforum drucken lassen, zu dem letzte WOche Landesverkehrsminister Oliver Wittke nach Neersen gekommen war. Drei Themen, die natürlich nicht nur viele Willicher bewegen - hier werden auch die Gladbacher hellhörig. Der Neersener Wahlefeldsaal war bis auf den letzten seiner 180 Plätze besetzt, zahlreiche Besucher drängten sich an den Stehtischen im hinteren Teil des Saals. Die Themen interessieren eben, in Willich wie in Gladbach.
Was die Bürger vom Verkehrsminister erwarteten, machte Willichs CDU-Vorsitzender Uwe Schummer gleich in seinem Grußwort deutlich: "Ich hoffe, dass Sie heute hier zwei der drei Themen beerdigen!"
Oliver Wittke versuchte in den folgenden zwei Stunden dieser Maßgabe gerecht zu werden.
Nach einer kurzen Einführung, in der der Minister für die neue landesweite Verkehrspolitik warb, gab es beim Thema "Kreuz Neersen" klare Worte. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten endgültig abgeschlossen sein, der Lärmschutz 2009 fertig gestellt werden.
Beim Flughafen Mönchengladbach wollte der Minister nicht so deutlich werden, wie es sich viele im Saal gewünscht hatten. Doch Oliver Wittke war sich sicher: "Ich denke, wir haben das Thema vom Tisch gerämt." Wer das hören wollte, konnte das hören. Und was der Minister sagte, hörte sich nicht gut an für den Flughafen Mönchengladbach. Die Landesregierung wolle, dass die internationalen Flughäfen im Land ausgebaut werden und nicht die kleinen Regionalflughäfen, unterstrich Wittke.
Zudem sei das Thema für ihn nach der Ablehnung der verlängerten Startbahn durch den Regionalrat vom Tisch. Diese demokratische Entscheidung müsse auch der Regierungspräsident respektieren.
Nicht beerdigen ließ sich gestern Abend erwartungsgemäß die Frage nach der neuen Trasse des Eisernen Rheins. Dennoch waren viele Anwohner gekommen, um sich aus erster Hand über das weitere Vorgehen der Regierung zu informieren. Nach dem Gutachten, das eine Strecke entlang der A52 empfohlen hatte, werde nun erstmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, erläuterte Oliver Wittke das weitere Verfahren. Für ihn sei wichtig, auch in Zukunft mit den Anwohnern das Gespräch zu suchen. "Die beste Trasse ist die, die die Menschen am wenigsten belastet".
Aber Nordrhein-Westfalen habe auch ein ureigenes Interesse daran, dass der Eiserne Rhein kommt, so der Verkehrsminister weiter.



Entnommen aus Extra-Tipp am Sonntag, Ausgabe Mönchengladbach, 2. September 2007


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