FDP Ortsverband Niederkrüchten - Presseinfo vom 10. August 2007
der FDP Kommentar zum Eisernen Rhein
Manfred A. Jülicher (stellv. Fraktionsvorsitzender FDP Niederkrüchten):
In dem vorliegenden Gutachten zur Trassenführung des "Eisernen Rheins"
geht die Landesregierung eindeutig den Weg des geringsten Widerstandes mit den
wenigsten zu erwartenden Bürgerinitiativen, die sich aber bereits in Hardt
und Niederkrüchten zu organisieren beginnen.
Dass es auf dieser Strecke zusätzlich zum Güterverkehr zu Personennahverkehr
kommen könnte ist aus heutiger Sicht blauäugig gedacht, da bei nunmehr
zu erwartenden 76 und 800 m langen Zügen am Tag alle 15 Minuten ein Güterzug
durch Niederkrüchten donnern würde,
so dass es für den Personennahverkehr schon heute absehbar überhaupt
keine Einsatzmöglichkeiten mehr geben kann. Auch die Elektrifizierung der
Strecke ist keine beschlossene Sache, so dass man mit Dieselloks und den damit
verbundenen zusätzlichen Emissionen rechnen muss. Außerdem wird die
Lärmbelastung für die Bevölkerung viel höher ausfallen als
das Gutachten prognostiziert, weil die entsprechenden Verordnungen in allgemeinen
Wohngebieten und Mischgebieten Pegel von bis zu 64 dB(A) zulassen. Selbst bei
einem Höchstmaß an Lärmschutz ist ein solcher Dauerlärmpegel
(bei Güterzügen im 15 Minuten Takt kann es sich nur um einen Dauerlärmpegel
handeln) schlichtweg für jeden Betroffenen unerträglich.
Hinzu kommt das in Aussicht gestellte Logistikzentrum mit dem die Öffnung
des Flughafens für den damit verbundenen Frachtverkehr schließlich
gekoppelt wäre. Was aber in Antwerpen auf die Schiene geladen wird, muss
mit Sicherheit in Elmpt nicht wieder umgeladen werden.
Man sollte auch nicht außer Acht lassen, dass eine solche, wie auch immer
geführte, Eisenbahnstrecke eine durchgängige Zweiteilung unseres Gemeindegebietes
mit allen damit verbundenen Nachteilen beinhaltet.
Leider ist schon heute mit der möglichen Trassenführung der Verkauf
von Grundstücken, Neubauten und der Plan, Niederkrüchten
als Tourismusgemeinde und Naherholungsgebiet zu favorisieren in Frage gestellt,
was sich auch nachteilig bereits auf den Mietzins in Niederkrüchten
auswirkt. Ohne Bevölkerungszuwachs ist Stagnation vorprogrammiert. Stagnation
aber ist Rückschritt und kostet letztlich auch Arbeitsplätze, da niemand
in einer Gemeinde investieren will, in der Güterzüge ein Überqueren
der Geleise an nur wenigen Stellen möglich machen, wo immer sie denn über-
oder unterführt werden sollen.
Aus diesem Grunde kann ich, nach heutigen Kenntnissen, einer möglichen Trassenführung
durch Niederkrüchten nicht zustimmen.