Frühkirmes Hardt 2017: Hardter Schützen hatten Glück mit dem Wetter

Kirmes in Hardt: "die woar het"!


Mit der sehr gut besuchten Jugendveranstaltung Rititi, die bereits am Mittwochabend stattfand und mit über 1.000 Besuchern erneut einen tollen Erfolg feiern konnte, startete die Hardter Frühkirmes wie im Vorjahr bereits früher als sonst.
Nachdem das Wetter zuvor recht frisch und unbeständig gewesen war wurde das Wetter eine Woche vor der Kirmes jeden Tag sonniger und wärmer. Sehr zur Freude von Altkönig Frank Berx, der 4 Jahre zuvor den Beinamen "Eiskönig" erhalten hatte, weil es beim Schützenfest 2013, wo er ebenfalls Schützenkönig gewesen war, recht frisch gewesen war. Aber in diesem Jahr erlebte die Jahre St. Nikolaus-Bruderschaft Hardt eines der heißesten Schützenfeste ihrer Geschichte. Temperaturen von über 30 Grad sorgten für hohen Wasserbedarf und für der neuen Beinamen "Hitzekönig". Gemeinsam mit seiner Vater Matthias Berx, der ihn mit fast 80 Jahren auch bei der Hitze als Minister auf allen Wegen begleitete und seinem Sohn Robin Berx, der als Jungkönig ebenfalls im Mittelpunkt stand, konnte die "Drei-Generationen-Königshäuser" insgesamt ein zwar anstrengendes, aber gelungenes Schützenfest mit hohem Wasserverbrauch feiern. Auch Zeltwirt Oellers musste zwischenzeitlich die Vorräte an Wasser im Festzelt wieder auffüllen.
Beim 20. Empfang in der Stadtsparkasse Mönchengladbach-Hardt sprach Geschäftsstellenleiter Udo Claßen davon, dass er zum Jahresende 2017 in Rente gehen werde. Er kündigte an, dass die Geschäftsstelle Hardt in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werde. Beim Aufstellen des zunächst fast 28 Meter hohen Maibaumes an der Königsresidenz stockte den Zuschauern und Schützen zunächst der Atem, als sich der Seilzug verklemmte und Kranführer Thomas Overdick von der Maschine das Signal bekam, der Baum sei über eine Tonne schwer. Also wurde ein gut zwei Meter langes Stück abgeschnitten. Letztlich unnötig, den der Baum ist so rund 600 Kilogramm schwer, wie sich beim anschließenden Aufstellen herausstellte. Der Maibaum im Tomp ist aber trotzdem weithin gut sichtbar.
Mit den neuen Tanzbands Farbton (Freitagabend) und Klangstadt hatten die Hardter Schützen eine gute Wahl getroffen. Die Tanzfläche wurde trotz Hitze gut genutzt. Bei der Begrüßung im Festzelt am Samstagabend konnte Präsident Hermann-Josef Hauser auch den Grund für den Namen der neuen Jugend-Schützengruppe "Titusschützen" erläutern: Titus war der erste Bischof auf Kreta, wie Christoph Kulpe als Mitglied der neuen Schützengruppe erklärte. Betreut werden die Nachwuchsschützen wie auch die seit vier Jahren existierenden "Martinsschützen" von zwei Mitgliedern aus dem "Maternuszug", der seit fast 30 Jahren existiert. Ein Jubiläum feierten die Jägeroffiziere, die seit 45 Jahren dabei sind.

In der Messe am Sonntagmorgen freute sich Pastor Hermann Küppers über ein gut gefülltes Gotteshaus und das schöne Bild, welches die 12 um den Altar postierten Fahnen boten. Dazu waren die eingeladenen Gastbruderschaften aus Hehler, Hehn, Lürrip/Myllendonk, Venn, Waldhausen und Windberg mit ihren Königshäusern, Fahnen und vielen Schützen nach Hardt gekommen. Der GdG-Chor begleitete die Messe und sorgte für eine Überraschung, als er eine bislang unbekannte Variante vom Vater-Unser intonierte. Beim Schluss-Gebet wurde der Pastor von einem Donnerschlag unterbrochen und draußen entlud sich ein Hitzegewitter. Aber die Schützen waren ja trocken in der Kirche und bekamen davon nur wenig mit. Beim anschließenden Empfang in der Volksbank musste das geplante Platzkonzert der Musikkapellen aufgrund eines Platzregens ausfallen. Aber die Parade mit über 450 Teilnehmern konnte dann doch stattfinden.
Beim anschließenden musikalischen Frühschoppen konnte der verspätet eingetroffene Bezirksbundesmeister Horst Thoren gemeinsam mit Bezirkspräses Johannes van der Vorst sowie Klaus Cörstges vom Bruderrat einige Auszeichnungen vornehmen: den Hohen Bruderschaftsorden erhielten Jürgen Giesen, Holger Schommer und Heiner Pongs. Und für den Major Ralf Heinen gab es sogar das Sankt Sebastianus Ehrenkreuz.

Am Montag folgten weitere Höhepunkte. Beim Empfang von Bezirksvorsteher Herbert Pauls in der ehemaligen Bezirksverwaltungsstelle verteilte dieser wieder Schirme an das Königshaus: denn wenn in Hardt das Wetter gut ist, wird die Hehner Kirmes sehr viel Regen abbekommen und dann sollten die Hardter nicht ohne Schirm dastehen. Zahlreiche Klompenfrauen ergänzten mit ihren gebastelten Kunstwerken den Schützenzug bei der anschließenden Parade, die wegen der Hitze auf zwei Durchgänge verkürzt worden war. Anschließend ging es zum Klompenball ins Hardter Festzelt, wo DJ Ingo keinen gelungenen Auftritt zeigte. Dort wurden sollten wieder der Vogelschuss der Jungschützen und der Vogelschuss der Altschützen hintereinander ausgetragen werden. Nach der Prämierung der Klompen gab es noch einen Wettbewerb der "Drei-Generationen-Königshäuser", die herausfinden wollten, wie viele Kombinationen von Drei-Generationen es an diesem Kirmesmontag im Hardter Festzelt gab: insgesamt acht Kombinationen wurden benannt. Für die jüngste Kombination aus Großvater, Tochter und Enkel mit insgesamt 92 Jahren und für die älteste Kombination aus Großmutter, Tochter und Enkelin mit 152 Jahren gab es jeweils einen Eis-Gutschein von Königshaus.
Zwei Bewerber gab es um die Jungkönig-Würde und das Ergebnis stand nach 22 Schuss fest: Markus Overdick wurde Sieger des Wettbewerbes und als seine Minister wurden Daniel Hommen und Andi Sasum vorgestellt. Adjutant wird Daniel Jakobs sein. Alle vier sind aktiv in der Gruppe der "Grenzjäger".
Danach folgte der Auftritt des Spießes, der bei seiner Rückbetrachtung in Reimform viel Lob für die Hardter Frühkirmes 2017 fand, aber auch ein wenig Kritik üben musste.

"Dat woar en Kirmes, die woar het!"

Besonders gut kam ein Lied auf den Präsidenten "Hauser Jupp" beim Publikum an. Für den Vogelschuss der Altschützen fand sich leider kein Bewerber. Daher werden die Hardter Schützen im nächsten Jahr "nur" mit einem Jungkönighaus feiern können. Traditionell findet der Amtswechsel bei der Spätkirmes Ende August statt. Solange sind Altkönig Frank Berx und Jungkönig Robin Berx noch im Amt und werden in den nächsten Wochen die Schützenfeste der umliegenden Ortschaften besuchen.

Mönchengladbach-Hardt, im Juni 2017
© Ralf Hennekes


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