Viele Premieren bei der Frühkirmes in Hardt 2019

"Aber auch die schönste Kirmes geht irgendwann zu Ende"!


Mit der sehr gut besuchten Jugendveranstaltung Rititi, die bereits am Mittwochabend stattfand und mit über 1.000 Besuchern erneut einen tollen Erfolg feiern konnte, startete die Hardter Frühkirmes wie in den Vorjahren bereits am Vorabend von Christi Himmelfahrt (Vatertag). Dafür und für das insgesamt um einen Tag vorverlegte Hardter Schützenfest hatten große Plakate in Hardt und Umgebung geworben.
Und so wurde es auch beim Auftakt am Donnerstag erneut voll im Festzelt an der Glockenstraße, an welchem erstmalig der Klompenball nicht am Ende, sondern am Anfang der Hardter Kirmes stand. 144 Frauen und Kinder hatten wunderschön bemalte und dekorierte Klompen vorbereitet und trugen diese beim Vorbeimarsch auf der Glockenstraße. Aber auch zahlreiche Schützen hatten ihre schwarzen Schuhe gegen Holzklompen getauscht. Im Festzelt gab es ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und auch DJ Yeti kam beim Publikum an.

Am Freitagnachmittag hieß es für die Schützen zunächst die Königshäuser abholen, die in diesem Jahr aus Altkönig Benjamin Darge, (Dauer-)Minister Thomas Overdick und Minister Andreas Sasum, Königsadjutant Alexander Weuthen sowie Jungkönig Daniel Flachsenberg mit seinen Ministern Alexander Cleuvers und Mark Heythausen und Adjutant Kaspar Fuchs bestand. Premiere hatte Tristan Fels als erster Hardter Schülerprinz mit seinen Rittern Moritz Maßen und Tobias Steinfels. Wie zwei Jahre zuvor wurde das Wetter jeden Tag etwas wärmer und mit über 30 Grad am Sonntag besonders anstrengend für die Schützen, die gerne schattige Momente nutzen. Aber nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal auf der Hardter Waldstraße stand eine weitere (sonnige) Premiere an: Auf dem Hardter Marktplatz wurde mit Hilfe eines Autokrans der über 20 Meter hohe Maibaum aufgestellt. In den vergangenen Jahren war meist jeweils ein Maibaum bei Altkönig und Jungkönig aufgestellt worden. In der Zukunft soll jedoch immer nur ein Maibaum auf dem Hardter Marktplatz aufgestellt werden. Hierfür wurde extra eine Konstruktion angefertigt, damit der Maibaum sicher befestigt werden kann. Beim ersten Mal dauerte dies etwas länger und die wartenden Schützen kamen in Schwitzen. Nach dem anschließenden Besuch im Josefshaus wurde Jungkönig Daniel Flachsenberg überrascht: die Hardter Blasmusik spielte gemeinsam mit einer Kapelle aus Hochneukirch im Festzelt auf, weil Daniel in beiden Kapellen als aktiver Musiker mitmacht. Spät wurde es für den Königsball, der möglicherweise deshalb nicht ganz reibungslos ablief.

In zwei Abteilungen traten die Hardter Schützenbrüder am Samstag-Nachmittag an, um gemeinsam mit den Gast-Bruderschaften aus Hehn, Hehler, Lürrip/Myllendonk, Venn, Windberg und Waldhausen sowie dem amtierenden Bezirksschützenkönig Walter Dunkel einen imposanten Zug auf die Straße zu bringen. An der großen Königsparade, die erstmalig in Höhe des Hardter Marktplatzes stattfand, nahmen über 600 Schützen und Musiker teil. Im Festzelt von Zeltwirt Oellers war es dann auch sehr voll und Bezirksbundesmeister Horst Thoren hatte bei den anstehenden Ehrungen, die diesmal bereits am Samstagabend durchgeführt wurden, einige Mühe sich Gehör zu verschaffen. Als Dank und Anerkennung gab es das Silberne Verdienstkreuz für Christoph Rütten, Lars Heinen, Thomas Willekes und Andre Thomassen. Hauptmann Peter Schürmanns bekam den Hohen Bruderschaftsorden. Und gleich zweimal wurde das Sankt Sebastianus-Ehrenkreuz verliehen an Karl-Otto Zeressen und Vizepräsident Willi Houben.

In der Messe am Sonntagmorgen freute sich Pastor Hermann Küppers über ein gut gefülltes Gotteshaus und eine neue gesungene Variante vom Vater-Unser, die der GdG-Chor im Wechsel mit den Gottesdienst-Besuchern sang. "Lasst uns alle eins sein" empfahl er den Schützen für den letzten Kirmestag. Ein Rettungswagen-Einsatz und hohe Temperaturen sorgten bei der anschließenden Parade, die erneut in Höhe des Marktplatzes stattfand, für eine Verkürzung auf zwei Vorbeimärsche. Direkt im Anschluss nahm der Schützenzug Aufstellung rund um den Maibaum auf dem Hardter Marktplatz, wo die Hardter Blasmusik zunächst eine beeindruckende Serenade spielte. Gemeinsam mit dem Bundesschützen-Tambourcorps "Gut Klang Hardt" folgte dann der Große Zapfenstreich, der damit in diesem Jahr wieder das Ende der öffentlichen Auftritte der Hardter Kirmes darstellte. Damit war aber keineswegs Schluss. Denn nun ging es wieder ins Festzelt an der Glockenstraße, wo zunächst die Listen für den Vogelschuss ausgelegt wurden. In der Zwischenzeit hielt Spieß Christoph Heinrichs einen launigen Rückblick auf die Kirmes op de Haadt, die nicht nur aus seiner Sicht "Einzig in ihrer Art" ist. Aber auch die schönste Kirmes geht irgendwann zu Ende ...

Zum Abschluss erfolgten Vogelschuss für Jung- und Alt-König, für die sich jeweils nur ein Bewerber gemeldet hatte. Aber die Zusammenstellung der neuen Königshäuser, deren Mitglieder alle aus der noch recht neuen Schützengruppe "Gambrinuszug" stammen, wurde ebenfalls zu einer weiteren Premiere für Hardt. Beide Minister des amtierenden Jungkönigs hatten sich jeweils zum Vogelschuss angemeldet. Nach nur 9 Schuss schoss Alexander Cleuvers als neuer Jungkönig der Vogel ab. Wenig später schoss Mark Heythausen als neuer Schützenkönig mit 21 Schuss ebenfalls den Vogel ab. Minister für beide werden der bisherige Jungkönig Daniel Flachsenberg und der bisherige Adjutant des Jungkönigs Kaspar Fuchs. Ergänzt werden beide Königshäuser durch den neuen Königsadjutanten Pascal Flachsenberg. Eine solche Kombination innerhalb der Königshäuser gab es in Hardt noch nie zuvor. Es folgte die Vorstellung der zukünftigen Majestäten, die traditionell bei der Spätkirmes Ende August in ihre Ämter eingeführt werden. Bis dahin stehen in den nächsten Wochen mit den amtierenden Majestäten die Besuche bei den Schützenfesten der umliegenden Ortschaften auf dem Programm. Ausgelassen wurde anschließend der Kirmesausklang gefeiert, bevor dann auch diese Kirmes einmal zu Ende ging. In diesem Jahr erstmalig am Sonntag.

Mönchengladbach-Hardt, im Juni 2019

© Ralf Hennekes


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