Schöne Feiertage bei der Frühkirmes in Hardt 2022

"Kirmes in Hardt bleibt einzig in ihrer Art"!


Mit der ausverkauften Jugendveranstaltung Rititi, die bereits am Mittwochabend stattfand und mit über 700 Besuchern erneut einen Erfolg feiern konnte, startete die Hardter Frühkirmes wie in den Vorjahren bereits am Vorabend von Christi Himmelfahrt (Vatertag). Dafür und für das seit 2019 um einen Tag vorverlegte Hardter Schützenfest hatten große Plakate in Hardt geworben.
Und so wurde es auch beim Auftakt am Donnerstag erneut voll im Festzelt an der Glockenstraße, an welchem zum zweiten Mal (und damit nach rheinischer Definition bereits "Tradition") der Klompenball nicht am Ende, sondern am Anfang der Hardter Kirmes stand. Viele Frauen und Kinder hatten in diesem Jahr Friedens-Klompen angemalt und dekoriert und trugen diese beim Vorbeimarsch an der Königsburg auf der Vorster Straße. Aber auch zahlreiche Schützen hatten ihre schwarzen Schuhe gegen Holzklompen getauscht. Im Festzelt gab es ein abwechslungsreiches Programm für Kinder und auch die Kombination von DJ Yeti aus der Skihalle Neuss und der Band Klangstadt kam gut beim Publikum an. Ralf Hennekes sammelte gemeinsam mit Kaspar Fuchs Geldspenden (rund 275 Euro) für die Mönchengladbacher Tafel. Parallel fand der digitale Vogelschuss der Schützenjugend statt, wo sehr gute Ergebnisse erzielt wurden und erst nach spannendem Kampf der neue Schülerprinz Fynn Keimer. stattfand. Seine Ritter werden Logan Miguel Kalscheuer und Luis Leandro Kalscheuer sein. Die Inthronisierung wird dann wie für die zukünftigen Königshäuser erst beim Patronatsfest im Dezember sein. Gerne hätte so mancher Besucher im Festzelt weiter gefeiert, aber gegen 19 Uhr war dann zunächst einmal Schluss.

Am Freitagnachmittag hieß es für die Schützen zunächst Kranzniederlegung auf dem Hardter Ehrenfriedhof, bei welcher die Gruppe Jäger-Offiziere den Kranz niederlegte, die in diesem Jahr 50-jähriges Gruppen-Jubiläum feiern. Major Ralf Heinen verlas einen Text und erinnerte an den ständigen Kampf um den Frieden, auch wenn derzeit in der Ukraine ein Krieg tobt. Dann zog der Schützenzug zur Burg der Königshäuser wo in diesem Jahr Altkönig Mark Glasmacher, Jungkönig Alexander Cleuvers, Minister Daniel Flachsenberg, Minister Kaspar Fuchs und Königsadjutant Pascal Flachsenberg alle teilnehmenden Damen zu einem Umtrunk eingeladen hatte. Vervollständigt wurde dies durch den zweiten Hardter Schülerprinzen Tobias Steinfels mit seinen Rittern Moritz Maßen und Erik Boskamp. Beim Mai-Richten hatten die Musik-Kapellen wohl noch Pause, aber einige Hardter Schützen überbrückten dies zunächst mit Gesang, bevor dann doch die Musik-Kapellen übernahmen und für die musikalische Untermalung bei der Aufstellung des Maibaumes (23,60 Meter hoch plus Spitze und Fahne), der in den Tagen zuvor frisch gefällt worden war und der erneut mit Hilfe eines Autokrans auf dem Hardter Marktplatz aufgestellt wurde. Für die Befestigung hatte Holger Fruhen einen neue Bodenhülse angefertigt und die sichere Befestigung nahm eine gewisse Zeit in Anspruch.
Der anschließende Besuch im Josefshaus mit einer kleinen Parade sorgte wieder für Freude und Abwechslung bei den Bewohnern, die derzeit auch aus einigen aus der Ukraine geflüchteten Familien bestand. Zur Erläuterung hatten Hardter Schützen extra einen Text in ukrainische Sprache übersetzen lassen. Danach ging es ins Festzelt, wo später der Königstanz stattfand, der diesmal von Spieß Christoph Heinrichs moderiert wurde. Der Ablauf war diesmal etwas anders und zeitlich kürzer, so dass mehr Zeit zum Tanzen blieb, was von den Zelt-Besuchern auch lange und ausgiebig gemacht wurde.

In zwei Abteilungen traten die Hardter Schützen am Samstag-Nachmittag an. Während die erste Abteilung im Vorst die Gast-Bruderschaften aus Hehn, Venn, Windberg und Waldhausen abholte, traf sich die zweite Abteilung am geschlossenen Festzelt, wo nur an einem Seitenfenster Getränke zu einem höheren Preis erworben werden konnten. Beim Zug durch Tomp wurde die Gast-Bruderschaft aus Hehler abgeholt. Nach der Vereinigung auf der Hardter Waldstraße zog der lange Schützenzug angefürt vom Bundesschützen-Tambourcorps "Gut Klang Hardt" und der Hardter Blasmusik zur Großen Königsparade, die der neue Hauptmann Michael Köller eindrucksvoll leitete. Nach zwei Vorbeimärschen ging es ins prall gefüllte Festzelt von Zeltwirt Oellers, wo nicht alle einen Platz fanden. Ralf Hennekes sammelte gemeinsam mit zwei Schützen aus dem Gambrinuszug erneut Geldspenden für die Mönchengladbacher Tafel. Präsident Hermann Josef Hauser hatte zahlreiche Gäste in seiner Begrüßung zu berücksichtigen und deshalb nahm dies eine geraume Zeit in Anspruch. Im Anschluss konnte er einige Musiker mit Verdienstorden in Bronze bzw. Silber auszeichnen. Danach fand noch ein zweiter Königstanz mit den anwesenden Königshäusern statt. Die zahlreichen Gäste blieben lange im Hardter Festzelt. Lange Schlangen gab es vor der einzigen Imbissbude und der eigentlich zugesagte Getränke-Pavillion vor dem Festzelt wurde sehr vermisst. In der nahe liegenden Pizzeria ging der Teig aus und es hieß: "ausverkauft"!

Auch beim Antreten am Sonntagmorgen war das Festzelt leider geschlossen und einen Getränkeverkauf gab es nicht. In der Messe am Sonntagmorgen freute sich Pfarrer Rüdiger Hagens über ein gut gefülltes Gotteshaus, in welcher die Besucher noch Maske tragen mussten. Er predigte über die Notwendigkeit der Einigkeit die stark macht in Kirche, Politik und bei den Schützen. Zum Ende der Messe gab es einige Ehrungen durch Bezirksbundesmeister Horst Thoren, der sich freute wieder in Hardt und bei Sankt Nikolaus zu Gast zu sein. Er denke dann auch gerne an sein Lieblingslied "Lasst uns froh und munter sein". Zunächst dankte er Präsident Hermann Josef Hauser für 18 Jahre Vorstandsarbeit, die nun im nächsten Jahr zu Ende gehen sollen. Er bat um einen kräftigen Applaus als erstes Dankeschön. Gemeinsam wurden dann die Ehrungen vorgenommen: Als Dank und Anerkennung gab es das Silberne Verdienstkreuz für Herbert Schrammen, Klaus Zenzes, Dieter Anders, Marc Zenzes, Mark Glasmacher, Mark Hütten. Den Hohen Bruderschaftsorden gab es für Rene Rüben, Christoph Heinrichs und Udo Hüpkes. Und das Sankt Sebastianus-Ehrenkreuz wurde verliehen an Peter Brinschwitz. Zum Schluss wünschte Pfarrer Rüdiger Hagens "Schöne Feiertag in Hardt".

Vor der Königsburg fand dann bei leichtem Nieselregen erneut eine Parade (diesmal 3 Vorbeimärsche) statt. Direkt im Anschluss nahm bei trockenem Wetter der Schützenzug Aufstellung rund um den Maibaum auf dem Hardter Marktplatz, wo die Hardter Blasmusik zunächst eine sehr emotionale Serenade spielte. Gemeinsam mit dem Bundesschützen-Tambourcorps "Gut Klang Hardt" folgte dann der Große Zapfenstreich, der damit in diesem Jahr wieder das Ende der öffentlichen Auftritte der Hardter Kirmes darstellte. Damit war aber keineswegs Schluss. Denn nun ging es wieder ins Festzelt an der Glockenstraße, wo zunächst wieder zahlreiche Gäste begrüßt werden konnten, bevor dann die Listen für den Vogelschuss ausgelegt wurden. So war unter anderem der Bezirkspräses Johannes van der Vorst, der amtierende Bezirksschützenkönig Jens Schmidt, Diözesankönig Jan Grotenburg, die Landtagsmitglieder Vanessa Odermatt und Jochen Klenner, Präses Rüdiger Hagens, die Polizeihauptkommissare und die zurückgekehrten Trier-Pilger zu begrüßen. Es folgte ein Liedvortrag durch Spieß Christoph Heinrichs, der diesmal die Hardter Schützen im Mithilfe gebeten hatte. 14 Strophen waren zusammengekommen, die er nun begleitet von einigen Blasmusikern unter dem Titel "Wir fiere all he Kirmes op de Haadt, einzig in der Art, Kirmes op de Haadt" vortrug. Danach konnte Präsident Hermann Josef Hauser verkünden, dass sich sowohl für den Vorgelschuss zum Jungkönig als auch für den Altkönig Bewerber eingetragen hatten. Einziger Bewerber als Jungkönig war Markus Overdick aus der Grupper Grenzjäger, die im nächsten Jahr 20-jähriges Gruppen-Jubiläum feiern können. Nach 30 Schuss fiel der Vogel von der Stange. Seine Minister werden Daniel Hommen und Joao Silva Gommes sein. Adjutant soll Daniel Jakobs sein. Beim Vogelschuss für den Altkönig gab es zwei Bewerber. Nach 78 Schuss setzte sich Andreas (Andi) Sasum durch. (Dauer-)Minister Thomas Overdick und Minister Michael Overdick sowie Steffen Glanert als Königsadjutant werden das zukünftige Königshaus vervollständigen. Es folgte die Vorstellung der zukünftigen Majestäten, die nun erst beim Patronatsfest im Dezember in ihre Ämter eingeführt werden. Bis dahin stehen in den nächsten Wochen mit den amtierenden Majestäten die Besuche bei den Schützenfesten der umliegenden Ortschaften auf dem Programm. Ralf Hennekes konnte dann an die frühere Oberbürgermeistern und jetzige Vorsitzende der Mönchengladbacher Tafel Monika Bartsch insgesamt 780,72 Euro übergeben. Er dankte allen, die dies mit ihrer Spende ermöglicht hatten. Auf dem Weg nach draußen bekam Monika Bartsch weitere 250 Euro "in die Hand gedrückt". Sie bedankte sich mit den Worten "Sie sind eine tolle Gemeinschaft, die auch beim fröhlichen Feiern noch etwas für die Ärmeren über hat!"
Ausgelassen wurde anschließend der Kirmesausklang gefeiert, bevor dann auch diese Kirmes einmal zu Ende ging. In diesem Jahr zum zweiten Mal am Sonntag.

Mönchengladbach-Hardt, im Mai 2022

© Ralf Hennekes


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