Mönchengladbacher Stadtpost - Rheinische Post - Mittwoch, 25. April 2007

A 52 ist eine Variante für den Eisernen Rhein

VON LUDGER PETERS UND DIETER WEBER
Das Land räumte selbst letzte Zweifel aus, dass eine Alternative für die Güterbahnstrecke "Eiserner Rhein" entlang der Autobahn 52 von Roermond nach Gladbach geplant ist. "Trifft die genannte Streckenführung als mögliche Alternative zu?" fragte der SPD-Abgeordnete Hans-Willi Körfges. Knappe Antwort auf seine "Kleine Anfrage": "Ja". Die Alternative hatte die RP als Inhalt des von Verkehrsminister Wittke (CDU) in Auftrag gegebenen Gutachtens genannt.

Allerdings hält der Minister das Gutachten weiter unter Verschluss, erfuhr Körfges weiter. Wittke will Gespräche mit den Niederländern und Belgiern abwarten, in denen die Bereitschaft für Alternativen und die Finanzierung ausgelotet werden sollen. Diese Haltung erzürnt SPD-Mann Körfges: "Wenn sich der Minister in Schweigen hüllt, verunsichert er die Menschen in Mönchengladbach." Der SPD-Landtagsabgeordnete fordert Wittke auf, die Studie des Aachener Gutachterbüro IVV und seine Alternativvorschläge zu veröffentlichen. Die Aachener haben insgesamt elf Varianten überprüft, darunter auch die eines Neubaus entlang der A 40 von Venlo nach Duisburg. "Jetzt will sich Herr Wittke offensichtlich hinter der Bundesregierung verstecken, statt die Fakten auf den Tisch zu legen", schimpft Körfges.

Sonderlich ausgeprägt ist die Bereitschaft in Belgien offensichtlich nicht, wenn es um Änderungen geht. Der neue niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings (CDA) kehrte von Gesprächen mit belgischen Regierungsvertretern ernüchtert aus Brüssel zurück. Die Belgier beeindrucke das Thema genauso wenig, als wenn "wir Dunst mit Alternativen kreieren wollen" so Eurlings bei seiner Rückkehr einigermaßen verbiestert.

Die Belgier dringen mehr denn je darauf, dass die alte Strecke in Ordnung gebracht wird, damit dort täglich fünf bis sieben Zügen fahren können. Das westliche Teilstück im Raum Weert und Budel ist bereits befahrbar gemacht worden. Vor Wochen fuhr ein Zug von Antwerpen nach Duisburg, indem er dieses Teilstück nutzte, aber dann über Venlo/Viersen weiterfuhr.

Unterdessen hat die liberale VVD in den Niederlanden angekündigt, sie wolle sich für den Bau einer neuen Strecke an der A 40 entlang von Venlo nach Duisburg einsetzen. Allerdings hat sie auch nicht mehr die Regierungsverantwortung.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 25. April 2007

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