extra - Rheinische Post - Freitag, 4. Mai 2007

Vorfreude aufs Wiedersehen

ANDREAS BUCHBAUER
Die Hardter St. Nikolaus-Bruderschaft feiert nicht nur mit den Gästen aus der ganzen Region, sondern auch mit ehemaligen Schützenbrüdern, die heute im "Exil" leben müssen.
Im fernen Norwegen hat Dr. Claus Ungerechts vor kurzem einen ganz besonderen Brief geöffnet. Abgestempelt in der Heimat, Absender: Hermann-Josef Hauser. Exakt 96 solcher Briefe hat der Präsident der St. Nikolaus-Bruderschaft Hardt unlängst zur Post gebracht - und mit ihnen Schützenbrüder angeschrieben, die inzwischen zwar fernab der Heimat leben, der Bruderschaft aber nach wie vor herzlich verbunden sind. Und deshalb auch weite Anreisen nicht scheuen, wenn das Schützenfest vor der Tür steht.
Bald heißt es für sie wieder: Koffer packen. In Norwegen, in München, vielerorts. Vom 19. bis 22. Mai feiert die St. Nikolaus-Bruderschaft Hardt Schützenfest. "Da werden wieder viele der 96 Exil-Hardter dabei sein", sagt Hauser. "Die Wiedersehensfreude ist immer groß."
Seit vergangenem Oktober ist Hermann-Josef Hauser Präsident der Bruderschaft, davor übte er das Amt ein Jahr lang kommissarisch aus. Seit 1987 ist der Mitglied der 556 Jahre alten St. Nikolaus-Bruderschaft, 2002 war er König. Seine Augen funkeln, sobald er über die anstehenden Festtage spricht. "Wir werden den schönsten Zapfenstreich haben, den es je in Hardt gab", sagt er. Das hat seine Gründe. Die "Hardter Blasmusik" feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Und stellt dabei nicht nur den Jungschützenkönig Michael Kück. Zum Zapfenstreich haben sie jede Menge befreundeter Gastmusiker geladen - 60 an der Zahl. "Das wird also ein ganz besonderes Ereignis", betont Hauser.
Klar, dass daran auch König Herbert Overdick seine helle Freude haben wird. Als Minister stehen ihm Thomas und Stefan Overdick zur Seite, Königsgarde sind die "Gröne Jongens". Seiner Majestät zu Ehren werden die gut 500 Bruderschaftsmitglieder in ihren 32 Gruppen paradieren. Der Königsbogen wird an der Winkelner Straße errichtet. Vor dort aus geht es am Abend des 19. Mai ins Festzelt. Nach dem Schützenfest wird auch die Schützen-Homepage überarbeitet. Für nur einen Mausklick entfernte Neuigkeiten aus der Heimat. Aber die 96 Briefe an die "Auswärtigen" wird Hauser trotzdem verschicken.


Entnommen aus dem EXTRA zur Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 4. Mai 2007

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