Mönchengladbacher Stadtpost - Rheinische Post - Donnerstag, 21. Juni 2007
Eiserner Rhein: jetzt bangt Hardt
RALF JÜNGERMANN
Bezirksvorsteherin Manuela Luhnen ist in den letzten Wochen immer wieder von Hardtern
angesprochen worden: "Werden die Züge auch vor meinem Haus herfahren?"
Das weiß nach wie vor niemand. Denn eine genaue Streckenführung gibt
es noch nicht. Nur eine grobe Skizze, die noch einigen Spielraum lässt.
Seit gestern ist aber viel wahrscheinlicher, dass der Eiserne Rhein an Hardt vorbeiführen
weird. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke hält die Trasse antlang der A52 für
die beste Lösung. "Auch wenn das alles noch lange dauern wird: Ich mache
mir Sorgen", sagte Luhnen gestern der RP. Obwohl weite Teile der Stadt damit
von zusätzlichem Güterverkehr verschont bleiben, fielen die Stellungnahmen
der Politiker gestern entsprechend zurückhaltend aus.
"Grundsätzlich positiv für die Stadt" sei der Plan des
NRW-Verkehrsministers Oliver Wittke, findet der CDU-Landtagsabgeordnete Norbert
Post. Schließlich liefe die Trasse nicht mehr mitten durch die Innenstadt.
Doch nun müsse man sich in Ruhe anschauen, wie genau die Strecke verlaufen
soll. Genau wie sein Kollege Michael Schroeren bekam Post das umfangreiche Gutachten
gestern zugestellt. "Ich habe es quer gelesen. Doch es wird eine Weile dauern,
bis wir das für uns ausgewertet haben", so Schroeren.
Einige Zeit dauern wird es ohnehin, bis etwas passiert. Der Bundestagsabgeordnete
Dr. Günter Krings (CDU) rechnet damit, dass bis zu einem möglichen Baubeginn
noch Jahre vergehen. Schließlich müsse der nordrhein-westfälische
Plan zunächst mit Holland und Belgien verhandelt werden. Dann müsse
das Mammutprojekt finanziert werden. Oberbürgermeister Norbert Bude sieht
"keine Grund, laut hurra zu rufen".
Die Wiederbelebung der historischen Trasse wäre zwar der denkbar schlechteste
Fall für die Stadt gewesen. "Was aber die neuen Pläne für
Mönchengladbach bedeuten, lässt sich noch nicht abschließend
sagen", so Bude.