Rheinische Post - Samstag, 23. Juni 2007
Eiserner Rhein frühestens in 15 Jahren
VON RALF JÜNGERMANN
Ob es jemals zum Neubau der Güterzug-Strecke Eiserner Rhein kommt, ist
längst nicht gewiss. Schließlich müssten, wie ein Blick in das
Gutachten des NRW-Verkehrsministeriums zeigt, mehr als 32 Kilometer Bahnstrecke
und etliche Brücken neu gebaut werden. "Wir reden also über mehrere
hundert Millionen Euro Kosten", sagt der Landtagsabgeordnete Norbert Post
(CDU). Noch ist völlig unklar, woher dieses Geld kommen soll. So schätzt
Post denn auch, dass die Pläne frühestens in 15 bis 20 Jahren umgesetzt
werden könnten.
Sollte tatsächlich die Alternativtrasse entlang der A 52 gebaut werden, so
brächte dies Menschen und Natur in Mönchengladbach im Vergleich zu anderen
Varianten die geringste Belastung. Das belegt das Gutachten mit Zahlen. Wie sehr
die Hardter betroffen sein werden, hängt von der Frage ab, wo genau die Schienen
die A 52 kreuzen.
Irgendwo zwischen der Abfahrt Mönchengladbach-Hardt und dem Kreuz Mönchengladbach
soll der Eiserne Rhein, der bis dahin südlich der Autobahn verläuft,
nördlich der A 52 geführt werden. Etwa in Höhe des früheren
Bahnhofs Viersen-Helenabrunn mündet die Strecke auf die bestehende Bahnlinie
nach Viersen. Norbert Post hält es grundsätzlich für gut, wenn
neu gebaut würde. "Denn dann muss auch nach den neuesten Lärmschutz-Richtlinien
gebaut werden", so der Landtagsabgeordnete. Auch bei Schienen und Güterzügen
gebe es Fortschritte. "Das muss inzwischen nicht mehr so rattern, wie wir
das kennen", so Post.
Auf dem Weg zum neuen Eisernen Rhein gibt es diverse Hindernisse. Zunächst
müssen Belgier und Holländer der Idee zustimmen. Dann ist die Finanzierung
zu klären. Schließlich würde ein Planfeststellungsverfahren mit
Anhörung der Einwände der Bürger fällig. Sollte doch die historische
Trasse reaktiviert werden, sieht das Gutachten eine nördliche Umgehung für
Rheindahlen vor.