Rheinische Post - Freitag, 17. August 2007

Eiserner Rhein: Aus für alte Trasse

VON RALF JÜNGERMANN UND FRANK VOLLMER
Erstmals kategorisch ausgeschlossen hat NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke die Reaktivierung der historischen Trasse des Eisernen Rheins. Die Güterzug-Strecke, die mitten durch Mönchengladbach führt, werde nicht wieder genutzt werden, sagte Wittke gestern im Verkehrsausschuss des Landtages auf eine Nachfrage eines SPD-Ausschussmitgliedes. Noch einmal wurde deutlich, dass noch viel Zeit vergehen wird, bis eine mögliche Alternativtrasse entlang der A 52 in Angriff genommen wird.

Zunächst soll ein Gutachten zeigen, ob die Strecke, die auch durch Hardt führen würde, technisch überhaupt umsetzbar ist. Das Ergebnis dieser Prüfung soll in zwei Monaten vorliegen. Erst danach werden die Kosten errechnet - und zwar aller technisch möglichen Varianten. Weiter verfolgt wird vorläufig also auch der Plan, die Güterzüge entlang der A 40 fahren zu lassen.

Kritik an Wittke gab es gestern in der Sitzung unter anderem von der Viersener SPD-Abgeordneten Monika Ruff-Händelkes, die besseren Lärmschutz für die Trassen-Anlieger anmahnte. Der Minister bekräftigte daraufhin, Lärmschutz habe beim Trassenbau "höchste Priorität".

Horst Becker (Grüne) bemängelte schlechte Kommunikation des Ministeriums mit den betroffenen Kommunen, allen voran mit der Stadt Mönchengladbach. Erkennbar wurde in der Debatte jedoch auch der Wille aller Fraktionen, sich bis zum Herbst auf eine gemeinsame Linie in Sachen Eiserner Rhein zu einigen.

Vor der Sitzung übergab eine Krefelder Delegation mit Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) an der Spitze eine Ratsresolution an Wolfgang Röken (SPD), den Vorsitzenden des Verkehrsausschusses. In der Resolution fordern die Fraktionen eine Alternative zur geplanten Schienentrasse, die mitten durch die Stadt Krefeld verlaufen würde.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 17. August 2007

Wittke kündigt Gutachten für "Eisernen Rhein" an

Düsseldorf Im Oktober soll die erste technische Machbarkeitsstudie für eine Trasse der Antwerpen-Duisburger Güterzugverbindung "Eisernen Rhein" entlang der A 52 vorliegen. Das kündigte Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) gestern im Verkehrsausschuss des Landtages an. Der Minister schloss zugleich auf Nachfrage der SPD eine Reaktivierung der historischen Trasse durch Wegberg und Mönchengladbach ausdrücklich aus. Die sei nicht nur wegen ökologischer Probleme und Anwohnerprotesten bedenklich, sondern auch "ökonomisch nicht zielführend", so Wittke.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 17. August 2007

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