Rheinische Post - Mittwoch, 12. September 2007
Mehr Geld gegen den Bahnlärm?
VON LUDGER PETERS
Unabhängig von irgendwelchen Trassendiskussionen um den "Eisernen
Rhein" treibt die CDU im Kreis Viersen und darüber hinaus ihre Initiativen
gegen unzumutbaren Bahnlärm voran. Der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer
weist darauf hin, dass die Deutsche Bahn AG im Augenblick den "Schwarzen
Peter" der Politik zuschiebt. Denn bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen
hätten Vertreter der DB AG angesichts wachsender Proteste aus der Bevölkerung
die Strategie verfolgt, der Politik die Verantwortung zuzuschieben. Angeblich
stelle die "Politik in Berlin nicht genügend Geld zur Verfügung",
um wirksam Lärmschutz zu betreiben.
Das sei insofern nicht richtig, weil der Bundeshaushalt von bisher 50 auf 100
Millionen € Volumen im Jahr für Lärmschutzmaßnahmen aufgestockt
worden sei. Schummer fehlt in den Diskussionen immer der Hinweis, dass die Bahn
diesen Betrag bisher nicht umsetzt. Er tritt im Augenblick dafür ein, dass
der Haushaltstitel erneut erhöht wird, um den Investitionsstau schneller
abzubauen. Nach Angaben des Abgeordneten hat NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke
mittlerweile zugesagt prüfen zu lassen, inwiefern Projekte vorgezogen und
gebündelt werden könnten - inklusive Vorfinanzierung. Dann allerdings
müsste der Bund zusichern, solche Vorschüsse später zu erstatten.
Uwe Schummer beklagt, dass vor allem ländlichen Gebiete unter dem mangelhaften
Lärmschutz leiden, weil sie dünner besiedelt sind. Den Abgeordneten
stört auch, dass aufgrund des Tarifsystems der DB-Netz AG ausgerechnet die
Streckenabschnitte preisliche Vorteile bieten, die ohne Lärmschutz durch
ländlichen Regionen führen.