Stadtteil-Nachrichten MG-West - Rheinische Post - Donnerstag, 1. November 2007
Ein klares "Nein" zum Eisernen Rhein
VON LUDGER PETERS
HARDT
Stefan Biermanns hatte sein Schlüsselerlebnis im Juli. Mit großem Gefolge
eilte NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke an einen Aussichtspunkt oberhalb der
A 52, um sich die Umgebung der fiktiven neuen Trasse des Eisernen Rheins anzusehen.
"Warum sind wir Bürger nicht dabei?" fragte sich Biermanns.
Ähnlich erging es Ralf Otto in Elmpt. Die FDP informierte die Bürger
über das Vorhaben. "Und der Landtagsabgeordnete Dietmar Brockes fand
das alles ganz prima", nahm Otto als Erkenntnis mit.
Im September gründeten sie den Verein "Nein A 52 Eiserner Rhein".
Sie sind fest entschlossen, den Politikern einen dicken Strich durch die Transportrechnung
zu machen. Auch Hardter zählen zu den 120 Mitgliedern des Vereins, der
"harte Kern" der Aktivisten umfasst etwa 35 Bürger.
Das Widerstands-Potenzial sei enorm. "Viele Bürger, mit denen wir reden,
begreifen erst jetzt, was sie erwartet, wenn die Pläne Wirklichkeit werden",
hat Biermanns festgestellt. Zum Beispiel? "Häuslebauer müssen den
rapiden Wertverlust ihrer Grundstücke bis hin zur Halbierung befürchten.
Das kann nicht hingenommen werden", sagen die Vertreter der Initiative.
Entlang der geplanten Neubaustrecke soll ein Netzwerk entwickelt werden, dessen
Fäden im Vorstand zusammenlaufen. Es gibt bereits Kontakte in die Niederlande
und nach Belgien. "Wir haben einen weiten Weg vor uns, aber der lohnt sich,
wenn wir die Strecke verhindern können", so Ralf Otto.