Mittlerer Niederrhein MG-West - Rheinische Post - Mittwoch, 28. November 2007

CDU und FDP: Bahnstrecke an der A 52


VON LUDGER PETERS
DÜSSELDORF Die Landtagsfraktionen von CDU und FDP befürworten den Neubau der Güterverkehrsstrecke "Eiserner Rhein" entlang der A52 von Roermond bis Viersen. Schon kommende Woche soll auf Antrag der Regierungsfraktionen der Landtag beschließen, dass die Landesregierung in Berlin Verhandlungen des Bundes mit Belgien und Niederlande erreicht. Gebaut werden soll eine leistungsfähige, zweigleisige und elektrifizierte Strecke. Ehe gebaut wird, müsse allerdings ein integriertes Lärmkonzept für die Neubaustrecke und für das bestehende Netz erarbeitet und umgesetzt werden.

Gegen den Antrag stimmten gestern mehrere CDU-Abgeordnete, unter ihnen Dr. Stefan Berger aus Schwalmtal, durch dessen Wahlkreis die Trasse führen soll. "Die vorhandenen Unterlagen sind mir zu dünn. Auf dieser Basis kann ich keine belastbare Entscheidung treffen", sagte er. Ihn ärgere besonders, dass den Bürgern entgegen allen Versprechungen keine Gelegenheit gegeben wurde, sich offiziell zu äußern. Entlang der Strecke hat sich seit Bekanntwerden der Pläne von Verkehrsminister Oliver Wittke im Frühsommer eine Bürgerinitiative gebildet, die international vernetzt ist. Die plötzliche Eile seiner Fraktion kann Berger nicht nachvollziehen. Man habe nicht einmal abgewartet, dass das bis Mitte Dezember angekündigte Vergleichsgutachten zu Streckenalternativen vorliege.

"Was soll denn da noch anders herauskommen als im vorliegenden Zwischenbericht?" konterte der ebenfalls aus dem Kreis Viersen stammende FDP-Abgeordnete Dietmar Brockes. Die Vergleichszahlen lägen vor und sprächen eine eindeutige Sprache für die A52. Für den wirtschaftspolitischen Sprecher der Liberalen hat der Antrag Signalwirkung: "NRW macht Druck, sonst bewegt sich da nämlich gar nichts." Das Land benötige angesichts der wachsenden Güterströme dringend leistungsfähige Verbindungen auf der Schiene mit den Seehäfen. Darauf warteten auch Unternehmen im Kreisgebiet. Der Antrag sei ein "klarer Arbeitsauftrag an die Landesregierung". Er jedenfalls verharre nicht in einer Verweigerungshaltung: "Ich sperre mich zu sagen, ich will das nicht, weil es vor meiner Türe stattfindet."


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 28. November 2007

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