Lokales - Rheinische Post - Freitag, 22. Februar 2008
Eiserner Rhein: Strecke an der A52 im Fokus
VON LUDGER PETERS
Mönchengladbach
Einigen sich Deutschland, Belgien und die Niederlande schneller als erwartet auf
den Neubau einer Strecke für den "Eisernen Rhein" entlang der A52?
Seit einigen Tagen ist viel Bewegung in die Gespräche gekommen - vor allem
auf niederländischer Seite. Gestern trafen sich in Den Haag der niederländische
Ministerpräsident Balkenende und sein neuer flämischer Kollege Kris Peeters.
Beobachter sind sicher, dass der Eiserne Rhein, die Güterverkehrsstrecke
von Antwerpen an den Rhein, die beiden Politiker beschäftigen wird. Die geplante
Bahnstrecke an der Autobahn 52 führt in Hardt über Gladbacher Gebiet.
Der niederländische Verkehrsminister Camiel Eurlings schrieb kurz vor Weihnachten
dem Parlament, dass er die in Bürgerinitiativen heiß diskutierte Variante
entlang der A 67 und A 40 (über Eindhoven, Venlo nach Duisburg) mit 7 Milliarden
Euro auf niederländischer Seite für viel zu teuer betrachtet. Das Land
NRW habe diese Alternative ohnehin bereits gestrichen.
Bemerkenswert ist, dass Eurlings die Route Antwerpen-Duisburg als reine Durchgangsstrecke
betrachtet. Der Logistikknotenpunkt Venlo werde selbst dann, wenn der Eiserne
Rhein über Venlo führe, kaum einen Vorteil haben. Der Minister erwartet,
dass alle Züge auf der Strecke durchfahren ohne anzuhalten. So könnten
sich Belgien, Niederlande und Deutschland viel schneller als erwartet auf den
Vorschlag einigen, den die Landesregierung mit dem Neubau entlang der A 52 unterbreitet
hat. Bereits bis Mitte März wird Eurlings möglicherweise dem Parlament
entsprechende Informationen geben.
In Gladbachs Nachbarstadt Viersen hat diese Entwicklung für viel Aufregung
gesorgt. Die Planungspolitiker im Kreistag kündigten heftigen Widerstand
an, wenn der geforderte Lärmschutz nicht auf neuen und alten Bahnstrecken
verwirklicht wird. Die Kreis-CDU strebt dabei eine enge Zusammenarbeit mit der
Stadt Gladbach an.