Rheinische Post - Lokales für Krefeld - Dienstag, 1. April 2008

Eiserner Rhein rückt näher

VON MARTIN RÖSE
Das Aus der Alternativtrasse: Landtags- und Bundestagsabgeordnete haben gestern Krefelds Hoffnungen auf eine Streckenführung der Güterzuglinie entlang der A40 endgültig zerstreut. Jetzt werden neue Varianten geprüft.

Krefeld hatte für seinen Vorschlag einer Trassenführung des Eisernen Rheins entlang der A40 schon immer wenige Verbündete. Seit gestern früh ist klar: Es sind zu wenige. "Uns wurde bedeutet, dass weder die Belgier noch die Niederländer Interesse an der Trassenführung entlang der A40 haben", erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfrid Fabel.

Neben Krefeld sind somit nur Viersen und der Norden Mönchengladbachs für die Schienenstrecke entlang der A40. "Wenig realistisch" sei die A40-Trasse damit, sagte gestern denn auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU) in seiner Funktion als Verwaltungschef. Er hatte die Krefelder Vertreter aus Landtag, Bundestag und Europaparlament zu einem zweieinhalbstündigen Abstimmungsgespräch ins Rathaus eingeladen. Das sind die Ergebnisse:

Eiserner Rhein
Die Verwaltung prüft, ob es alternative Trassenführungen zur A40-Variante gibt. Alle Ratsfraktionen lehnen die von Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU) befürwortete A52-Streckenführung quer durch Krefeld ab. "Die Null-Lösung wird es aber nicht geben", prophezeite Krefelds FDP-Bundestagsabgeordneter Otto Fricke. Seine Partei befürwortet eine Streckenführung entlang der A 52 bis zum Kreuz Neersen, dort entlang der A44 bis hin zur A57. "Wir dürfen so wenige Bürger wie möglich belasten."
OB Kathstede hat nach dem Wegfall der A40-Variante keine Lieblingsstrecke: "Jede Trasse, die nicht die Krefelder belastet und dennoch den Hafen anbindet, ist eine gute Trasse." Wichtig sei, dass die Krefelder Politiker aller Fraktionen gemeinsam aufträten.

A57
Die Krefelder Politiker halten gemeinsam an ihrer Forderung nach einer Volluntertunnelung einer dann sechsspurigen A57 auf Krefelder Stadtgebiet fest. Dazu soll jetzt der Landesbetrieb Straßenbau die Kosten prüfen. Fricke: "Gut für Krefeld ist, dass rund 30 Prozent des für den Ausbau benötigten Grundstücke der Stadt Krefeld gehören." Das könne die Stadt als Druckmittel einsetzen.

Zusätzlich müsse die Stadt überlegen, ob die Tunnellösung nicht durch einen privaten Investor vorfinanziert werden könne. Die Grünen stehen der so genannten PPP-Lösung skeptisch gegenüber. "Ich schließe das PPP-Modell nicht aus, wenn es uns eine gute Verhandlungsposition ermöglicht", erklärte SPD-Bundestagsabgeordneter Bernd Scheelen. Die CDU möchte erst darüber sprechen, wenn die Kosten auf dem Tisch liegen. OB Kathstede will in naher Zukunft ein Gespräch mit Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) führen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Krefeld, 1. April 2008

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