Rheinische Post - Lokales für Kempen - Mittwoch, 2. April 2008
Eiserner Rhein verschont Tönisberger
stadt kempen (mrö/ude)
Das Aus der Alternativtrasse: Landtags- und Bundestagsabgeordnete haben Krefelds
Hoffnungen auf eine Streckenführung der Güterzuglinie entlang der A 40 endgültig
zerstreut - und die Stadt Kempen aufatmen lassen. Die Kommune befürchtete eine
erhebliche Belastung für die Tönisberger, die nahe an der A 40 im Kempener Norden
bereits heute unter dem Autolärm leiden. Jetzt werden neue Varianten geprüft.
Krefeld hatte für seinen Vorschlag einer Trassenführung des Eisernen Rheins
entlang der A40 schon immer wenige Verbündete. Nun ist klar: Es sind zu wenige.
"Uns wurde bedeutet, dass weder die Belgier noch die Niederländer Interesse
an der Trassenführung entlang der A40 haben", erklärte CDU-Fraktionsvorsitzender
Wilfrid Fabel. Neben Krefeld sind somit nur Viersen und der Norden Mönchengladbachs
für die Schienenstrecke entlang der A40. "Wenig realistisch" sei die
A40-Trasse damit, sagte denn auch Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede (CDU).
Er hatte die Krefelder Vertreter aus Landtag, Bundestag und Europaparlament zu einem
Abstimmungsgespräch eingeladen.
Hensel: Trasse ist unrealistisch
Sein Kempener Amtskollege Karl Hensel teilt seine Einschätzung - allerdings aus
anderer Warte: "Wenn man die wellige Lage der A 40 sieht, die nahe an Tönisberg
und anderen Wohngebieten vorbeiführt und ein Naturschutzgebiet berührt, dann ist hier
eine Bahntrasse unrealistisch." Dieser Eindruck habe sich nun bestätigt.
Die Stadt begrüße diese Entwicklung. Von einer Trassenführung an der A 52 erwartet
Hensel Chancen auch für die Stadt Kempen, "vor allem durch eine Anbindung an
die Häfen in Krefeld, Duisburg und Neuss."
Allerdings lehnen alle Krefelder Ratsfraktionen die von Landesverkehrsminister Oliver
Wittke (CDU) befürwortete A52-Streckenführung quer durch ihre Stadt ab. Die FDP spricht
sich für eine Streckenführung entlang der A 52 bis zum Kreuz Neersen, dort entlang
der A44 bis hin zur A57 aus. "Wir dürfen so wenige Bürger wie möglich belasten."
OB Kathstede: "Jede Trasse, die nicht die Krefelder belastet und dennoch den Hafen
anbindet, ist eine gute Trasse."