Rheinische Post - Lokales für Viersen, Brüggen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal - Samstag, 12. April 2008
Eiserner Rhein: Landrat schreibt an Bahnchef
VON JOACHIM NIESSEN
Kreis Viersen
Für einen besseren Lärmschutz im Zusammenhang mit einer möglichen Neubaustrecke
der Eisenbahnverbindung zwischen Antwerpen und Duisburg, kurz "Eiserner Rhein" genannt,
setzt sich Landrat Peter Ottmann ein. In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen
Bahn AG, Hartmut Mehdorn, fordert er Lärmschutzmaßnahmen, die über die derzeit
geltenden rechtlichen Verpflichtungen hinaus gehen. So hält Ottmann den Einsatz von modernen
lärmarmen Zügen und eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Wohngebieten für unbedingt
erforderlich. Diese Forderungen gelten auch für die Bestandsstrecken. "Die Prognosen
für den Eisernen Rhein entlang der Autobahn 52 gehen von 60 bis 115 Güterzügen,
teilweise sogar von 163 Güterzügen pro Tag aus", so der Landrat. Da das bestehende
Schienennetz durch gewachsene Siedlungen verlaufe, sei der Lärm, der durch die Güterzüge
verursacht würde, ohne Lärmschutzmaßnahmen nicht hinnehmbar. "Klassische
Maßnahmen wie Lärmschutzwände entlang der bestehenden Wohnbebauung oder Schallschutzfenster
an Wohngebäuden reichen nicht mehr aus", begründet Peter Ottmann seine Forderungen.
In diesem Jahr sollen Entscheidungen über die Trassenführung zum Eisernen Rhein getroffen
werden. Von einer Neubaustrecke entlang der Autobahn 52 sind im Kreis Viersen die Bürger von
Niederkrüchten, Schwalmtal und Viersen besonders betroffen, aber auch für die Menschen
entlang der weiterführenden Bahnstrecke Mönchengladbach-Viersen-Krefeld-Duisburg seien
die Belastungen erheblich stärker als bisher angenommen, so Ottmann in seinem Brief an Mehdorn.