Rheinische Post - Lokales für Viersen, Brüggen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal - Donnerstag, 17. Juli 2008
Auch Rotterdam will den Eisernen Rhein
Kreis Viersen
Die Stadtspitze von Rotterdam begrüßt Bemühungen, in Belgien,
den Eisernen Rhein schnell zu reaktivieren. Nach einem Bericht der "Gazet
van Antwerpen" (GvA) übermittelte der Hafenchef von Rotterdam, Mark
Harbers, das seinem belgischen Kollegen Marc van Peel bei einem kürzlichen
Besuch in Antwerpen.
Die Schienenstrecke Eiserner Rhein ist die kürzestes Verbindung zwischen
Antwerpen und Duisburg. Sie sei auch für die Niederlande sehr wichtig, unterstricht
Mark Harbers. Rotterdam benötige schon bald außer der Güterverkehrsstrecke
"Betuwelijn" eine weitere Bahnlinie nach Deutschland. Daher deckten
sich die Ziele des Hafens Antwerpen mit denen Rotterdams, den Eisernen Rhein
schnellstmöglich zu reaktivieren.
Diese Auffassung kollidiert mit den Interessen vor allem der Provinz Limburg.
Die in einem Initiativverband zusammengeschlossenen Gemeinden in Mittellimburg,
durch die alte Trasse führt, wehren sich vehement.
"Wir haben nichts gegen eine Güterstrecke von Antwerpen nach Duisburg.
Aber die historische Trasse führt mitten durch Wohngebiete und wertvolle
Naturreservate", so ihr Sprecher Mario Ogrinc. Gegenüber der Rheinischen
Post stellte er die Haltung der mittellimburgischen Kommunen gegenüber dem
Schiedsspruch des von Belgien angerufenen Internationalen Schiedsgerichts in Den
Haag noch einmal nachdrücklich klar: "Darin wird nicht von der historischen
Trasse gesprochen. Es gibt lediglich die Feststellung, dass Niederlande Belgien
den direkten Zugang nach Deutschland gewähren muss. Dagegen wehren wir uns
ja auch gar nicht."