Rheinische Post - Lokales für Erkelenz, Wegberg, Hückelhoven, Wassenberg - Donnerstag, 14. August 2008

Eiserner Rhein: NRW bleibt beim Nein


VON MICHAEL HECKERS

Wegberg Bald sollen wieder Güterzüge über den Eisernen Rhein rollen. Ob durch Wegberg oder nicht, bleibt offen. NRW ist gegen die Reaktivierung der historischen Strecke. Der Bund legt sich nicht fest.

Oliver Wittke (CDU) bleibt beim Nein zum Eisernen Rhein durch Wegberg. Das machte der NRW-Verkehrsminister Anfang der Woche am Rande seines Besuchs in Arsbeck zum Baubeginn der B221n deutlich. Staatssekretär Achim Großmann (SPD) vom Bundesverkehrsministerium hingegen ist bei seiner Einschätzung deutlich zurückhaltender: "Der Bund ist offen für Alternativen zur Reaktivierung der historischen Trasse", sagt er.

Großmann weist darauf hin, dass es Mitte September ein Spitzentreffen mit allen Beteiligten zum Thema Eiserner Rhein gibt. Dabei könne NRW auch erklären, wie der Neubau entlang der A 52 finanziert werden soll. Großmann geht davon aus, dass diese Variante deutlich teurer ist als die Reaktivierung der historischen Strecke. "Ich kann mich nicht an Wahlversprechen der CDU in NRW halten", sagt er.

NRW-Verkehrsminister Wittke hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, dass die Landesregierung die Variante entlang der A52 favorisiere. Vorangegangen war eine gutachterliche Bewertung. Nun schloss Wittke erneut die Reaktivierung der historischen Trasse aus: "Es bleibt bei dem Ziel, eine leistungsfähige Schienenverbindung für Güter zwischen dem Hafen Antwerpen und dem Ruhrgebiet herzustellen. Die A52-Variante ist eindeutig die beste Lösung", sagte er in Arsbeck.

Dass der Bund im Gegensatz zu NRW die historische Trasse bevorzuge, wie nach einem Treffen mit Staatssekretär Großmann und den Bürgermeistern von Viersen, Willich, Nettetal, Schwalmtal und Niederkrüchten im Juni verlautete, ist laut Großmann "eine ärgerliche überinterpretation". Großmann: "Der Bund ist offen für alternative Lösungen zur historischen Trasse. Aber sie müssen bezahlbar sein." Sollte die Alternative fünf Mal so teuer sein wie die Reaktivierung der historischen Trasse, könne der Bund damit nicht leben. "Da werden uns die Steuerzahler was anderes erzählen", sagt Großmann. Während der Staatssekretär die dritte Variante entlang der Autobahn 40 als "außen vor" ansieht, will er für die Beurteilung der beiden übrigen Varianten weitere Fakten sammeln und das Gespräch im September abwarten. Daran sind neben dem Bund und NRW auch Belgien und die Niederlande beteiligt. Großmann: "Es gibt zu viele ungelegte Eier zu diesem Thema."



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Wegberg, 14. August 2008

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