Rheinische Post - Lokales für Erkelenz, Wegberg, Hückelhoven, Wassenberg - Freitag, 21. November 2008

Eiserner Rhein: IHK Aachen für alte Trasse



Wegberg. Die Industrie- und Handelskammer Aachen spricht sich für die Reaktivierung der historischen Strecke des Eisernen Rheins durch Wegberg aus. IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Drewes kritisiert in einer Mitteilung, dass eine leistungsfähige Schienenverbindung zwischen dem Antwerpener Hafen und dem Ruhrgebiet immer noch in weiter Ferne sei.

Die von NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) ins Spiel gebrachte Neubauvariante an der Autobahn A 52 sei zum politischen Spielball zwischen Politikern aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden geworden. "Wegen der hohen Kosten wird die A 52-Variante vom Bundesverkehrsministerium abgelehnt", sagte Drewes. NRW könne zwar weiter diese Streckenführung fordern, doch der Bund müsse sie bezahlen. Deshalb macht es laut Drewes keinen Sinn, an dieser Lösung festzuhalten.

Eine Studie des Bundesverkehrsministeriums prognostiziere, dass im Jahr 2025 rund 70 Prozent aller maritimen Containertransporte über die Seehäfen Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam abgewickelt würden. Diese Zuwachsraten erforderten, dass die Hinterlandverbindungen rechtzeitig leistungsfähig gemacht werden. Angesichts der langen Planungszeiten sei es unrealistisch zu erwarten, dass die Straße - etwa über eine achtspurige A 4 - diese Verkehre aufnehmen werde. "Wir brauchen kurzfristigere Lösungen", sagt Drewes. Die Reaktivierung der historischen Strecke des "Eisernen Rheins" sei eine kurzfristige Lösung. Mittel- bis langfristig müsse man aber über eine Streckenoptimierung nachdenken, da die alte Trasse die prognostizierten Ströme nicht aufnehmen könne. Dann könne auch die A 52-Variante wieder in Augenschein genommen werden.

Die IHK in Krefeld hatte sich erst gestern für die Neubauvariante entlang der A52 ausgesprochen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Wegberg, 21. November 2008

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