Lokales - Rheinische Post - Montag, 1. Dezember 2008

Eiserner Rhein: IHK will die A 52-Trasse


VON DIETER WEBER
Mönchengladbach

Die IHK hat sich klar positioniert: Die Strecke für den Eisernen Rhein soll parallel zur Autobahn 52 gebaut werden. Für die geplante Schienenstrecke zwischen dem Hafen von Antwerpen und dem Ruhrgebiet dürfe auf keinen Fall die "historischen Trasse" reaktiviert werden.
"Diese Trasse ist nicht nachhaltig", kritisierte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Dr. Dieter Porschen. Und IHK-Vizepräsident Wolfgang Stomps stellt unmissverständlich klar: "Die Unternehmen in der Region werden es nicht hinnehmen, dass der Niederrhein ein weiteres Mal von der Entwicklung im Schienenverkehr abgekoppelt wird."


NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke will für die A 52-Strecke kämpfen. Jüngst war ein Gespräch Wittkes mit seinen Kollegen Ingrid Vervotte (Belgien) und Camiel Eurlings (Niederlande) über die Finanzierung der Neubaustrecke entlang der A 52 allerdings gescheitert. Eurlings will nur 100 Millionen Euro aus der niederländischen Staatskasse locker machen. Dann verkündete der Minister, er werde wohl oder übel die historische Strecke über Roermond/Wegberg flott machen müssen. Wittke will an der Neubaustrecke festhalten. Einen Zeitplan gibt es nicht.

Porschen stellt sich die Frage, ob hier nicht "mit viel Steuergeld sehr wenig erreicht" werde. So sei davon die Rede gewesen, auf der deutschen Seite bis zu 150 Millionen Euro in die Modernisierung der historischen Strecke zu stecken. Porschen: "Das Geld sollte besser in die neue Trasse parallel zur A 52 investiert werden." Die IHK fordert die Politiker aller drei Länder auf, die Gespräche wieder aufzunehmen, um eine Lösung für die A 52-Trasse zu finden.


Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 1. Dezember 2008

Zur Info-Sammlung "Eiserner Rhein"
Zur Info-Seite von MG-Hardt.