Rheinische Post - Lokales für Viersen - Donnerstag, 21. April 2010

IHK: neuer Schub für Eiserner Rhein an A 52


KREIS VIERSEN (hec/rei) Mit privaten Investoren und Betreibern soll ein internationales Sicherheitszentrum errichtet und der Eiserne Rhein als Neubau-Schienenstrecke entlang der Autobahn 52 im Viersener Westkreis zwischen der Rhein-Ruhr-Region und dem Seehafen Antwerpen geführt werden, schlägt die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK) Duisburg-Wesel-Kleve vor.

Privat finanziert


Das anlässlich der IHK-Jahres-Pressekonferenz in Duisburg vorgestellte Public-Private-Partnership-Modell (Kooperationsform von öffentlicher Verwaltung und privaten Wirtschaftsunternehmen) soll zu einem Leuchtturmprojekt mit internationaler Ausstrahlung werden, und zwar durch die Besonderheit des Sicherheitsaspekts, sagte Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK. Dietzfelbinger kennt den Kreis Viersen sehr gut, war er doch viele Jahre in der Geschäftsführung der IHK Mittlerer Niederrhein tätig, bevor er auf den Chefposten in Duisburg wechselte.

Die Wirtschaft brauche angesichts immens wachsender Gütermengen dringend diese Verbindung, die viele Tausend Lkw-Transporte umweltfreundlich ersetzen würde. "Da die öffentlichen Haushalte kaum Spielraum haben, setzen wir auf das neue Modell", sagte Dietzfelbinger.

Laut IHK Duisburg ist das Thema Sicherheit vor dem Hintergrund des Home Security Act der USA in besonderer Weise zu sehen. Seit den Terroranschlägen müssten Güter, die per Container in die USA verschifft werden sollen, gescannt werden, damit gefährliche Inhalte identifiziert werden. Bisher finde dies nur stichprobenartig statt. Das vereinzelte Scannen erfolge bisher in den Seehäfen, so auch in Antwerpen. Spätestens 2014 müsse wohl jede Ladung für die USA durchleuchtet werden.

Eine Inlandslösung würde vielfältige Vorteile für eine effizientere logistische Abwicklung bedeuten. Die geprüften Container könnten versiegelt und über den neuen Eisernen Rhein bis auf die Seeschiffe gebracht werden. Folgerichtig wäre auch die Zollabfertigung im neuen Logistik- und Sicherheitszentrum sinnvoll. Finanziell ließe sich das Projekt nach Einschätzung der Niederrheinischen IHK über eine Festpreislösung für Trasse und Zentrum erreichen. Wenn dafür die Weichen gestellt würden, könnte die Deutsche Bahn ins Spiel kommen, die dann die Infrastruktur komplett übernehmen könnte.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Viersen, 21. April 2010

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