Rheinische Post - Lokales für Viersen, Brüggen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal - Samstag, 4. Dezember 2010
Eiserner Rhein: Landesregierung für die A 52-Variante
Kreis Viersen
Der Ausbau des "Eisernen Rheins", der Schienenstrecke von Antwerpen
ins westliche Ruhrgebiet, bleibt auch im "Fokus" der neuen Landesregierung.
Dies unterstrich NRW-Verkehrsminister Harry Voigtsberger in einem Interview mit
der "Verkehrsrundschau".
Die Schieneninfrastruktur müsse angesichts stark wachsenden Containeraufkommens
im Hafen Antwerpen verbessert werden. Das gehe nur mit einer zweigleisigen und
elektrifizierten Strecke. Auch die jetzige Landesregierung bevorzuge den
zweigleisigen und elektrifizierten Ausbau entlang der A 52 - vorbei an Niederkrüchten
und Schwalmtal nach Viersen/Mönchengladbach. Die alte, heute eingleisige
und nicht elektrifizierte Strecke, führt von Roermond über Wegberg
nach Mönchengladbach.
Beide Varianten wurden in der kürzlich erfolgten überprüfung der
Bedarfspläne des Bundes als wirtschaftlich eingestuft. Allerdings räumt
der Bundesverkehrsminister der historischen Strecke eine deutliche Präferenz
ein. Voigtsberger wies darauf hin, dass in jedem Falle vorher Verträge mit
den Niederlanden und Belgien geschlossen werden müssten. Die erforderlichen
Abstimmungsgespräche werde die Landesregierung mit dem Ziel einer schnellen
Umsetzung begleiten.
Die Niederlande wehren sich gegen die Reaktivierung der historischen Strecke,
da sie durch den Nationalpark "De Meinweg" und durch Roermond führt.
Auch in Teilen Belgiens regt sich Widerstand.
Voigtsberger wies im Zusammenhang mit dem Ausbau der Betuwelinie in Deutschland
darauf hin, es sei wichtig, zum Schutz der Bürgermöglichst bereits
während der Ausbauphase Lärmschutzmaßnahmen zu realisieren. Auch
die Beseitigung von Bahnübergängen sei zwingend notwendig.