Rheinische Post - Lokales für Mönchengladbach bzw. Viersen, Brüggen, Nettetal, Niederkrüchten, Schwalmtal - Freitag, 11. Mai 2012
Minister: Ich habe nicht über den Eisernen Rhein verhandelt
VON LUDGER PETERS
Schlichtweg falsch ist nach Angaben des NRW-Verkehrsministeriums, dass Minister
Voigtsberger in Belgien eine Erklärung zum Eisernen Rhein unterzeichnet
oder Verhandlungen zu dem Thema geführt hat.
"Die Landesregierung steht hinter Beschlüssen des Landtags aus den
Jahren 2007 und erneut 2011: Der Eiserne Rhein ist ein wichtiges Projekt, um
den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bewegen.
Alle Fachleute wissen, dass sich dieses Projekt auf der historischen Trasse
weder wirtschaftlich noch für Anwohner und Umwelt verträglich
realisieren lässt.
In diesem Sinne habe ich den Bundesverkehrsminister aufgefordert, sich im
Interesse NRWs für Alternativstrecken, zum Beispiel entlang der A 52,
einzusetzen.
Ramsauer hat dem eine klare Absage erteilt und macht sich stattdessen für
die historische Trasse stark.
Die richtige Adresse für Empörung ist deshalb Berlin", heißt
es in einer Erklärung des Ministeriums dazu.
Belgische Medien hatten zuletzt berichtet, dass Landesverkehrsminister Harry
Voigtsberger und der flämische Ministerpräsident Kris Peeters
Gespräche über den Eisernen Rhein geführt hätten.
CDU-Politiker kritisierten vor diesem Hintergrund Voigtsberger heftig.
Horst Becker, bis zur Auflösung des Landtags Staatssekretär im Verkehrsministerium,
bekräftigte gestern, dass die Grünen eine Reaktivierung der
historischen Trasse ablehnten.
Diese sei für Anwohner nicht zumutbar und koste bis zu 650 Millionen Euro.
Der Bundesverkehrsminister sehe dafür lediglich 150 Millionen Euro vor und
rechne "die Reaktivierung so künstlich wirtschaftlichü.
Becker wirft den CDU-Politikern, die sich kritisch zum Treffen Voigtsbergers
mit Peeters äußerten "perfide Wahlkampftaktik vor".