Rheinische Post - Lokales für Mönchengladbach - Freitag, 12. Oktober 2012

Eiserner Rhein: Ramsauer sieht Alternativen


VON RALF JÜNGERMANN

Dass künftig täglich hunderte Güterzüge über eine reaktivierte Güterzugstrecke mitten durch Gladbach donnern, bleibt weiter sehr unwahrscheinlich. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der die Gladbacher vergangene Woche aufgeschreckt hatte, sieht weiter alternative Varianten zur historischen Strecke des Eisernen Rheins. Das hatte der NRW-Verkehrsminister Michael Groschek anders dargestellt. Ramsauer habe alle alternativen Pläne, zum Beispiel eine neu gebaute Strecke entlang der A 52, ultimativ beendet, hatte Groschek aus einem Brief Ramsauers an ihn berichtet. Bloß: Das steht so gar nicht in dem Schreiben, das der RP vorliegt. Tatsächlich berichtet Ramsauer, dass die Niederlande und Belgien sich für eine Wiederbelebung der alten Strecke ausgesprochen haben. Darum sollten diese beiden Länder zunächst die Kosten klären und aufteilen. Erst danach könnten alle drei Länder miteinander weiter verhandeln. "In diesen Planungsprozess können selbstverständlich auch unterschiedliche Varianten zum Eisernen Rhein einbezogen werden", schreibt Ramsauer. Davon hatte Groschek nichts berichtet. Bahn-Kenner gehen davon aus, dass Ramsauer weder die historische, noch alternative Trassen für realisierbar hält. Dass das hoch verschuldete Belgien eine Summe von mehreren hundert Millionen Euro aufbringen kann, gilt eh als nahezu ausgeschlossen. Der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings wundert sich jedenfalls über Groscheks Interpretation des Ramsauer-Briefes. "Ich weiß nicht, was er da genau gelesen zu haben glaubt. In dem Brief kann ich keinerlei neue Fakten zur Zukunft des Eisernen Rheins erkennen", so Krings zur RP. Das Thema sei gänzlich ungeeignet, um es zum Spielball parteipolitischer Interessen zu machen. Krings: "Für die Mönchengladbacher Position, dass es keine Reaktivierung der historischen Trasse geben darf, gibt es beste Argumente."



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 12. Oktober 2012

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