Rheinische Post - Lokales für Mönchengladbach - Montag, 7. Januar 2013

Eiserner Rhein: NRW-Minister legt nach


VON DIETER WEBER

Mönchengladbach. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wirft Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor, er drücke sich beim Thema Eiserner Rhein vor einer Entscheidung. "Die Bundesregierung ist am Zug. Aber sie stellt sich dieser Verantwortung nicht", sagte Groschek der RP am Rande eines Empfangs der Mönchengladbacher SPD-Nord.

Eiserner Rhein


Das Land NRW könne weitere Planungen zum Eisernen Rhein, der Güterbahnverbindung zwischen Duisburg und Antwerpen, "schlecht alleine machen" und sie auch nicht an die Niederlande und an Belgien weitergeben. Groschek weiter: "Dieses Projekt ist von einem herausragenden deutschen Interesse. Da sind der Bund und da vor allem der Bundesverkehrsminister gefordert."

Groschek gilt als Befürworter der A 52-Lösung: Danach soll eine neue Trasse entlang der Autobahn 52 gebaut werden. Dies würde verhindern, dass noch mehr Güterzüge mitten durch Mönchengladbach, Viersen, Krefeld und Wegberg fahren müssten. Es gibt immer noch die Befürchtung, dass täglich hunderte Güterzüge über eine reaktivierte historische Strecke donnern könnten. Der NRW-Verkehrsminister hatte diese Möglichkeit selbst ins Spiel gebracht, als er im September ein Schreiben Ramsauers so interpretierte: Dieser, Raumsauer, habe alle Diskussionen über Alternativen zur historischen Streckenführung für beendet erklärt und dies damit begründet, dass sich die Niederlande und Belgien längst auf den historischen Trassenverlauf geeinigt hätten. Diese Nachricht sorgte für einen Paukenschlag in der Stadt: Die CDU protestierte umgehend beim CSU-Bundesverkehrsminister, Bürgerinitiativen kündigten eine Klagewelle für den Fall an, dass die historische Strecke reaktiviert würde.

In seinem Schreiben hatte Ramsauer aber lediglich darüber berichtet, dass die Niederlande und Belgien sich für eine Wiederbelebung der alten Strecke ausgesprochen hätten. Darum sollten diese beiden Länder zunächst die Kosten klären und aufteilen. Erst danach könnten alle drei Länder miteinander weiter verhandeln. Wörtlich hieß es: "In diesen Planungsprozess können selbstverständlich auch unterschiedliche Varianten zum Eisernen Rhein einbezogen werden."

Gestern sagte Groschek, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und er hätten mit Belgiens Ministerpräsident über den Eisernen Rhein gesprochen. Dieser könne sich die A 52-Lösung durchaus vorstellen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 7. Januar 2013

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