Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Samstag, 12. Juli 2014
Stadt gibt grünes Licht für Rock im JHQ
Am Mittwoch wird die Stadt offiziell erklären, dass sich aus
ihrer Sicht alle noch offenen Fragen zum Festival klären lassen.
Mitte August stellt Marek Lieberberg in Gladbach den Namen und die Bands vor - eine
reist dafür eigens an.
von Ralf Jüngermann
Mönchengladbach (RP).
Zwar sind noch längst nicht alle Probleme gelöst, doch nach Informationen
der RP ist klar:
Wenn Dienstag alle Arbeitsgruppen bei der Verwaltung noch einmal getagt haben
und anschließend Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners ihre Ergebnisse
vorgestellt haben, gibt es grünes Licht für
Konzertveranstalter Marek Lieberberg.
Geht es nach der Stadt, wird
Mönchengladbach
die neue Heimat des großen Rockfestivals am ersten Juni-Wochenende,
das Lieberberg bislang am Nürburgring organisiert hat.
Keine der noch nicht endgültig geklärten Fragen ist nach Überzeugung
der Verwaltung so gravierend, dass sie die Genehmigung ernstlich gefährden kann.
Das wird die Stadt wohl am Mittwoch offiziell verkünden.
Aus einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Marek Lieberberg wird allerdings
erst einmal nichts. Lieberberg ist nämlich auf Hawaii.
Seit Wochen hat ein Team aus Verwaltungsmitarbeitern mit dem Veranstaltungsteam
von Marek Lieberberg Varianten gerechnet und durchgespielt, wo und in welche
Richtung die Bühnen am besten stehen, die Besucher campen und ihre Autos
abstellen können. Die meiste Arbeit macht es den Veranstaltern, die Anwohner
vor dem Lärm zu schützen. Zwar leben nicht viele Menschen dort, wo
die Musik hinschallen wird, doch auch diese haben ein Recht auf Nachtruhe.
Um die zu gewährleisten, werden voraussichtlich mobile Lärmschutzwände
aus Überseecontainern aufgestellt. Diese werden übereinander
gestapelt und schützen die Anwohner vor Lärm.
Das Lieberberg-Team will die Betroffenen zudem rechtzeitig und ausgiebig über
das informieren, was an den drei Bühnentagen auf sie zukommt.
Aus der Verwaltung hört man nur Lob für Lieberbergs Mitarbeiter:
Voll-Profis seien da am Werk, die genau wüssten, worauf es ankommt, keine
überzogenen Vorstellungen hätten und aktiv und kreativ an Lösungen
mitarbeiten würden.
So wurde der erste Plan nun schon mehrfach in Gänze überarbeitet.
Die Plätze für die Camper sind jetzt komplett auf Mönchengladbacher
Gebiet. Auch der Standort und die Ausrichtung der Bühnen sind anders als
zunächst gedacht. Mit den Auswirkungen des Festivals auf Umwelt und Natur
wird sich der Landschaftsbeirat nach der Sommerpause in einer gemeinsamen
Sitzung der alten und neuen Mitglieder befassen. Auch hier sind alle nötigen
Vorbereitungen getroffen. Am leichtesten ließen sich, wie Teilnehmer
der Arbeitsgruppen berichten, die Fragen zum Verkehr lösen.
Weder Stadt noch Polizei erwarten ernstliche Probleme.
Nach wie vor soll ein Teil der Besucher von den Parkplätzen am
Borussia-Park
mit Shuttle-Bussen ins JHQ gebracht werden.
Auch nach Mittwoch ist das Festival noch nicht endgültig genehmigt.
Zudem sind die Verträge mit dem Grundstückseigentümer
BImA
und den Bauern, auf deren Feldern gecampt werden soll, noch nicht geschlossen.
Doch die Hürde der vorläufigen Prüfung durch die Stadt ist
eine ganz entscheidende. Dass das auch der Veranstalter so sieht, zeigen
seine weiteren Planungen. Mitte August sollen das Festival und seine Headliner,
also die prominentesten Bands, in
Mönchengladbach
vorgestellt werden.
Diese Präsentation soll eine spektakuläre sein.
Offenbar plant Lieberberg, eine der Bands schon zu dieser Präsentation
nach Mönchengladbach
zu holen. Insider spekulieren, dass das die Toten Hosen sein könnten,
die offenbar kommendes Jahr wieder auf großen Festivals auftreten wollen.
AC/DC und U 2 werden zwar ebenfalls touren, aber nur in Stadien spielen.
Alle drei großen Bands, die im JHQ auftreten werden, sollen so prominent
sein, dass sie mühelos ein Fußballstadion füllen würden.
Insgesamt werden bis zu 90 Gruppen auftreten.
Ob es auch Tagestickets oder nur Festivalpässe für die ganzen drei
Tage geben wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Dass so viele Menschen in gut einer Fahrstunde daheim sein können,
spricht allerdings für Tageskarten.
Bis Mitte August soll auch der Name des Festivals feststehen.
Das darf aus rechtlichen Gründen nicht mehr
"Rock am Ring"
heißen.
Derzeit werden mehrere Optionen rechtlich geprüft; darunter auch solche,
die einen unmittelbaren Bezug zum Veranstaltungsort haben.
Die Veranstalter überlegen zudem noch, ob sie bei Facebook einen
Namenswettbewerb initiieren wollen.