Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Mittwoch, 10. September 2014

Rock am Ring: Wettlauf gegen die Zeit

Der Stadt bleiben zehn Tage, um Marek Lieberberg grünes Licht für sein Rock-Festival zu geben. OB Reiners hat alle Fachbereiche angewiesen, das Thema mit höchster Priorität zu behandeln. Schlegelmilch (CDU): "Wir schaffen das."


von Ralf Jüngermann

Mönchengladbach (RP). Es wird ganz eng - aber es ist schaffbar. Das ist die Reaktion von Politik und Verwaltung auf die Frist, die Konzertveranstalter Marek Lieberberg der Stadt gestern gesetzt hat. Pressesprecherin Katharina Wenisch sagte der Rheinischen Post: "Nach wie vor will Marek Lieberberg Mönchengladbach als neue Heimat von Rock am Ring. Doch in den nächsten zehn Tagen muss sich entscheiden, ob sich ein Festival im JHQ im Juni 2015 verwirklichen lässt." Zum wiederholten Male lobt Lieberbergs Konzertagentur öffentlich das Engagement von Politik und Verwaltung als "bewundernswert"- und macht deutlich, warum das Festival nicht längst in trockenen Tüchern ist: "Für die Verzögerungen ist einzig und allein die BImA verantwortlich. Über ein halbes Jahr zu verhandeln und dann in letzter Sekunde der Stadt alles zu überlassen, ist sehr unfair", sagte Wenisch.

Grafik Rock in MG "Rock am Ring" war gestern morgen eines der zentralen Themen der wöchentlichen Konferenz von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners mit seinen Dezernenten. Der OB wies alle Fachbereiche an, dem Thema in den kommenden Tagen höchste Priorität einzuräumen. "Wir wollen alles tun, um Rock am Ring im JHQ möglich zu machen", sagte Reiners gestern der RP. Dazu müssen nun im ersten Schritt Daten gesammelt und bewertet werden. Zentral ist die Frage, wie viel Kosten auf die Stadt zukommen, wenn sie das Gelände von der BImA mietet. Derzeit kursieren noch unterschiedliche Zahlen bei Verwaltung und Politik. Gegengerechnet wird die Miete, die Lieberberg und das Land für die Erstunterbringung für Asylbewerber an die Stadt zahlen müssten. Die Verhandlungen koordiniert seit gestern die Entwicklungsgesellschaft. Schon heute steht die nächste Verhandlungsrunde in Frankfurt an, bei der die Kosten, die Lieberberg in Gladbach und Mendig entstehen, verglichen werden. Dabei scheidet das JHQ schlechter ab, da für die Camper Acker von Bauern gepachtet werden müssen. "Mönchengladbach kommt uns teuer zu stehen", sagt die Pressesprecherin. Freitag gehen die Verhandlungen weiter.

Den CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans Peter Schlegelmilch schrickt die Frist nicht. Die Frage, ob sich das Projekt binnen zehn Tagen vertragsreif machen lässt, beantwortet Schlegelmilch selbstbewusst mit einer Gegenfrage: "Warum sollten wir das nicht schaffen?" Tatsächlich gibt es auch im Internet seit gestern wieder eine große Euphorie um "Rock am Ring" im JHQ.

Derweil deutet Pressesprecherin Wenisch an, dass Mönchengladbach selbst dann profitieren könnte, wenn es mit "Rock am Ring" doch nicht klappen sollte. "Wenn die Zeit zu knapp ist, um für ein Festival im Juni jetzt alles zu regeln, können wir im Herbst mit einem kleineren Festival ins JHQ kommen", sagte Wenisch. Doch davon will man in Mönchengladbach vorerst nichts wissen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 10. September 2014


Siehe hierzu auch Artikel vom 9. Septemver 2014: Rock am Ring im JHQ: Der Weg ist frei

Köpfe aus Mönchengladbach: "Wir wollen Rock am Ring"

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