Rheinische Post - Krefelder Zeitung - Mittwoch, 5. November 2014

"Kurzfristig": Rat will Nachtfahrverbot für laute Güterzüge
Mehrheitlich bei Enthaltung der FDP hat am Dienstagabend der Krefelder Rat eine Resolution von CDU und SPD verabschiedet, die besseren Lärmschutz für die Güterstrecke Eiserner Rhein zum Ziel hat. Unter anderem fordert der Krefelder Rat jetzt, dass schon vor 2020 nur noch Elektroloks und besonders leise Züge auf der Bahnlinie durch Krefeld fahren sollen.



Krefeld. Schon kurzfristig soll es außerdem Nachtfahrverbote für besonders laute Züge in Krefeld geben. Oberbürgermeister Gregor Kathstede wird die Resolution unterzeichnen. Er will jetzt Vertreter von Bund und Land sowie Vertreter der betroffenen Kommunen einladen, um die Krefelder Ziele vorzustellen.

Die FDP enthielt sich der Stimme. Sie sieht in dieser Resolution eine "Nebelkerze" (Ratsherr Günther Porst) und spricht sich weiterhin dafür aus, dass eine Entlastungstrasse nördlich der A44 in Krefeld gebaut werden muss. Jürgen Wettingfeld, planungspolitischer Sprecher der CDU, machte deutlich, dass er auf lange Sicht auch eine Ersatztrasse befürwortet.

Bis zum Bau dieser Trasse würden aber Jahre vergehen, Krefeld benötige schneller Lärmschutz. Grünen-Ratsherr und Verkehrsexperte Daniel John begrüßte die Resolution ausdrücklich - er war es, der in Krefeld als Erster in der Politik öffentlich für eine realistische Betrachtung des Problems Eiserner Rhein geworben hatte. Ersatztrassen würden zu teuer und deshalb auf Jahre hinaus nicht realistisch sein, argumentiert John, der Mitarbeiter im Büro des grünen Landtags-Verkehrsexperten Arndt Klocke ist.

Die neue Resolution wird auch von der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB) und dem Linner Bürgerverein getragen, dies teilten beide der CDU schriftlich mit. SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen erinnerte an die Diskussion um die A57 - damals hätte die Politik auch zunächst "Maximalforderungen" wie den durchgehenden Tunnel gefordert, um am Ende moderne und hohe Lärmschutzwände zu erhalten. Insofern seien auch die Forderungen beim Eisernen Rhein zwar Maximalforderungen, doch Krefeld müsse darauf drängen.



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Krefeld, 5. November 2014

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