Rheinische Post - Mönchengladbacher Stadtpost - Freitag, 12. Juni 2015

Lieberberg will ein kleines Festival im Spätsommer 2016 als Testlauf

In vier Wochen verhandelt der Konzertveranstalter in Mönchengladbach mit der Stadt. Der Lärmschutz ist ein Problem, das aber prinzipiell lösbar ist.


von Ralf Jüngermann

Mönchengladbach (RP). Es kommt wieder Bewegung in das Bemühen, Mönchengladbach zum Festival-Standort zu machen. Hans Peter Schlegelmilch und Felix Heinrichs waren mit Sparkassenpark-Geschäftsführer Michael Hilgers am Wochenende in Mendig und besprachen am Rande von "Rock am Ring" mit Konzertveranstalter Marek Lieberberg das weitere Vorgehen. Lieberbergs Interesse an einem Festival in Mönchengladbach ist ungebrochen, wie er gestern der RP versicherte: "Wir arbeiten seriös an diesem Plan", so der Veranstalter. Noch seien Hürden zu überwinden, die gemeinsam mit Stadt und der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) ausgeräumt werden müssten. "Aber es ist Bewegung in der Sache", so Lieberberg. Und auf die lange Bank schieben will er das Projekt nicht: "Ideal wäre es, wenn wir im Spätsommer 2016 ein kleines Festival in Mönchengladbach hätten. Das kann einen oder auch zwei Tage dauern. Es wäre ein Testlauf für uns alle, um zu sehen, was auf diesem wunderbaren Gelände möglich ist."

Dass Lieberberg ernstliches Interesse hat, wissen auch die Stadt und die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD. Gemeinsam will man am 7. Juli ausloten, welche Schritte als nächste anstehen. An diesem Tag ist Lieberberg in Gladbach, weil er sich das Konzert von Sting, den er unter Vertrag hat, im Sparkassenpark ansieht. Der Lärmschutz - nicht zuletzt der Asylbewerber, die dann auf dem Gelände leben - wird bei der Frage der Genehmigung ein zentrales Thema sein. Prinzipiell ist es möglich, für Veranstaltungen von begrenzter Dauer Ausnahmegenehmigungen zu erteilen. In der Verwaltung ist man überzeugt, dass sich Erstunterbringungsunterkunft und ein Musik-Festival nicht zwangsläufig ausschließen.

Die beiden Fraktionsvorsitzenden der Großen Koalition sind vorsichtig optimistisch. "Es wäre zu euphorisch jetzt zu sagen: Das klappt auf jeden Fall. Aber wir haben das Thema Festival weiter auf unserer politischen Agenda und arbeiten ganz konkret daran", sagt Felix Heinrichs (SPD). Und Hans Peter Schlegelmilch (CDU) ist überzeugt: "Wir haben noch einige Fragen zu klären. Ich bin aber nach wie vor absolut überzeugt: Wenn wir so ein Festival in Mönchengladbach wirklich haben wollen und alle gemeinsam mit Nachdruck daran arbeiten, wird es auch gelingen." Er habe Mönchengladbach die ganze Zeit auf dem Radar, sagt Lieberberg. Bei Pressegesprächen am Wochenende habe er betont: "Rock am Ring ist in Mendig. Aber Mönchengladbach ist kein Verlierer."



Entnommen aus der Rheinischen Post, Ausgabe Mönchengladbach, 12. Juni 2015


Siehe hierzu auch Artikel vom 21. November 2014:
Zu viel Konkurrenz: Festival im JHQ nun erst 2016


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