Rheinische Post - Viersen - Mittwoch, 9. Mai 2018
Viersener Kurve: Stadt schmiedet Allianz
Die Stadt Viersen
sucht den Schulterschluss mit anderen Städten und
Gemeinden, um die ungeliebte "Viersener Kurve" durch den Stadtteil
Rahser zu verhindern.
Genaueres soll der neue
Arbeitskreis
besprechen, der im Mai erstmals tagt
Viersen.
Noch ist die Tagesordnung nicht fertig für die erste Sitzung des neu eingerichteten
Arbeitskreises Viersener Kurve.
Der tritt am 28. Mai erstmals zusammen und tagt, das ist neu in Viersen, öffentlich.
Die Bürger sind willkommen.
Sicher ist schon, dass sich die Mitglieder des Arbeitskreises mit einem Vorschlag
der Stadtverwaltung auseinandersetzen werden.
Sie schlägt vor, dass die Stadt Viersen
ein Bündnis mit anderen Kommunen eingeht, um die Viersener Kurve zu verhindern.
Bei der "Viersener Kurve" handelt es sich um eine geplante
Verbindung zwischen der Bahnstrecke Viersen-Venlo
mit der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort-Mönchengladbach, die mitten durchs
Rahser führen würde.
Stadt und Kreis Viersen lehnen diese Trassenführung ab.
In einer Fußnote des
Bundesverkehrswegeplans 2030
ist festgehalten, dass auch eine "stadtverträgliche umfahrende
Alternative" zur "Viersener Kurve" geprüft werden muss.
Deren Kosten dürften allerdings deutlich höher liegen.
Aktuell gibt es Überlegungen, die Alternativtrasse zur
Güterzugstrecke "Eiserner Rhein" über Viersen zu führen;
dabei würde die Viersener Kurve eine wichtige Rolle spielen.
Für das Bundesverkehrsministerium
ist die "Viersener Kurve" denn auch die Voraussetzung für den
zweigleisigen Ausbau der Strecke
Dülken-Kaldenkirchen.
"Nur in der Verbindung der Verkehrszwecke des grenzüberschreitenden
Personennahverkehrs und des Güterverkehrs in der Verbindung
Rotterdam/Antwerpen-Ruhrgebiet entsteht eine Chance für den Ausbau der
Strecke Kaldenkirchen-Dülken", heißt es in einem Schreiben von
Enak Ferlemann, Staatssekretär im Verkehrsministerium, an Viersens
Bürgermeisterin.
Im Klartext: Ohne Kurve auch keine ICE-Anbindung Viersens an Düsseldorf
und Eindhoven.
Ferlemann beruhigt: "Für die Stadt Viersen
bringen die Ausbauten in jedem Fall den Vorteil einer Lärmvorsorge nach
dem aktuellen Stand der Technik."
Genauere Ausführungen, wo in Viersen genau das Ministerium die Kurve kriegen
will, macht der Staatssekretär nicht.
Die Fragen einer konkreten Streckenführung würden im Laufe der Planungen
geklärt, eine stadtverträgliche Vorzugslösung werde ermittelt,
so Ferlemann in dem Schreiben.
Der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer (CDU) sieht das
kritisch:
"Ich teile die Position der Stadt Viersen,
wonach der sinnvolle zweigleisige Ausbau abgekoppelt werden muss von der
sogenannten Viersener Kurve."